Angriffswinkel (Angle of Attack) und Schlagweite

Alles zum Thema Clubfitting (Anpassung) von einem Golfschläger
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Angriffswinkel (Angle of Attack) und Schlagweite

Postby Moderator » 28.10.2010, 12:58

Dieses Thema überschneidet sich etwas, es passt zum "besser werden", zu einer Schlägerbesprechung, aber auch zum Fitting.

Seit Flighscope, Trackman und Highspeed-Analyse hat man mittlerweile viel Datenmaterial, aus dem man seine Schlüsse ziehen kann und Schwünge vergleichbarer macht. Aus Mutmaßungen werden Fakten. Am Beispiel der Königsklasse aller Golfschläger sei hier der Angriffswinkel beleuchtet:

Beim Driver ist neben Schaft und Modell die häufigste Frage, welchen Loft man spielen soll. Es gibt Spieler, die schlagen den Ball sehr hoch und andere jagen ihn meist flach über den Boden. Selbst wenn man Löffler und Topper aussortiert, bleiben grosse Unterschiede im Ballflug erkennbar. Grund dafür ist der Angriffswinkel, also der Winkel, in dem sich der Schlägerkopf zum Ball hin bewegt. Man unterscheidet von positiv (Aufwärtsbewegung) über neutral (wegwischend) bis negativ (auf den Ball niederschlagend):

Image

Eisen werden in der Regel immer abwärts geschlagen, bei den Drivern scheiden sich die Geister. Tiger Woods schlägt nach unten, Bubba Watson nach oben. Vergleicht man nun Geldrang und Schlagweite, kann man für keine Schwungart Partei ergreifen.

Wie aus der Tabelle ersichtlich, hat man mit einem positiven Angriffswinkel, also mit einem Schlag nach oben, die jeweils grösste Weite. Verglichen mit dem Eisenschwung ist aber klar, dass hier eine Umstellung im Schwung erfolgen muss ... mit teilweise grossen Auswirkungen auf das gesamte Setup.

Ich persönlich schlage mit einem positiven AW tatsächlich 15-20 m weiter, aber die Umstellung irritiert mich, weshalb ich lieber bei meinem Abwärtsschlag bleibe. So kann ich vom Wedge über die Roughlage bis zum Abschlag immer den gleichen Schwung ansetzen.

Interessanterweise soll sich der Backspin (laut Trackman) nicht verändern, egal, ob man negativ, neutral oder positv zum Ball kommt. Im Trackman Newsletter war dies deutlich unterstrichen und auch in anderen Publikationen findet man diese These. Ich empfinde dies (subjektiv) anders, auch gibt es Messungen (Tabelle oben) sowie ebenso viele Publikationen, die dem widersprechen. Ist aber ein eigenes Thema.

Den Trackman Newsletter kann man hier downloaden:

Newsletter Januar 2008
Newsletter Januar 2009

Greenjudge hat sich die Mühe gemacht, die Newsletter zu übersetzen. Vielen Dank. Jeder Leser der deutschen Übersetzung sollte deshalb Greenjudge mal auf eine Runde einladen :wink:

( aus Trackman News # 2 January 2008, S. 03 ff. )
Focus: Attack Angle

Wir beschäftigen uns daher heute zunächst mit dem so genannten Attack Angle auch Angle of Attack genannt. Der Attack Angle lässt sich definieren als „Differenz zwischen Abflugswinkel und Loft im Treffmoment“.

Frage an Fredrik Tuxen: Wie haben Sie herausgefunden, dass der attack angle so wichtige Parameter für die Beurteilung eines Golfschlags liefert?

Tuxen sagt hierzu:
In den letzten Jahren hat die Golfindustrie stets behauptet, die Optimierung eines Drivers hängt zusammen mit einerseits dem Erreichen eines hohen Abflugwinkels bei gleichzeitigem Spin des Golfballes. Mehr oder weniger haben alle Schlägermanufakturen einen Launch Angle für 11° und eine spin rate von 2700 Umdrehungen pro Minute (RPM) und eine Ballgeschwindigkeit von 150 Meilen in der Stunde (MPH) empfohlen. Aber dies funktioniert so nicht.

Aus dem Vergleich der Daten die Trackman über die Tourspieler während eines Wettbewerbs liefert, haben wir erkannt, dass große Variationen sowohl was den Launch Angle angeht und auch die spin rate vorhanden sind. Der launch angle bewegt sich zwischen 5 bis 16° und die Spin rate zwischen 1600 und 3500 RPM. Nur wenige Spieler haben bei 11° Launch tatsächlich 2700 RPM. Wir (Trackman) konnten nicht glauben, dass der Großteil der Tourspieler so schlecht gefittete Schläger mit sich führten. Dies war für uns (Trackman) der Anlass tiefer in die Sache einzusteigen.

Die Optimierung der Drive-Distanz ist eine Frage einer hohen Ballgeschwindigkeit, eines hohen Launch Angles und einer niedrigen spin rate. Aber man kann, allgemein gesagt, nicht den Launch Angle steigern ohne auch die spin rate gleichzeitig erhöhen. So haben wir uns gefragt, unter welchen Umständen kann eine optimal spin rate im Verhältnis zum launch angle kombiniert werden. Es kam dabei heraus, dass für einen optimalen Golfschlag der attack angle als erster Parameter bestimmt welche Kombination launch angle / spin rate für den jeweiligen Golfer erreichbar sind.

Der attack angle ist der Ausgangsparameter der uns sagt, warum man gewisse Kombinationen von launch angle und spin rate erreicht und das ist wichtiger als die Schlägerkopfgeschwindigkeit (club speed). Es kommt hinzu dass attack angle überwiegend mit dem Golfschwung und nicht mit dem Golfschlägerequipment in Beziehung gesetzt wird, d.h. dass dies eine Sache ist, die der jeweilige Golfer ändern kann, weil es um reine Technik geht.

Warum ist der attack angle jetzt so wichtig für das Driverfitting ?

Attack angle zusammen mit der Schlägerkopfgeschwindigkeit stellen die individuellen Schwungparameter dar, welche deinen Driver im so genannten dynamischen loft (das ist der Loft des Schläger im Augenblick des Impakts) erreichen muß. Zum Beispiel wenn du auf 90 Meilen Schlägerkopfgeschwindigkeit kommst, bei einem attack angle von Minus 5° (es wird auf den Ball geschlagen), dann ist ein optimaler lauch angle / die spin rate etwa 10° und 3100 RPM. Dies würde voraussetzen, einen relativ hoch gelofteten Driver (zwischen 13 und 15°), um das Ergebnis zu erreichen. Auf der anderen Seite, wenn Dein attack angle bei plus 5° liegt (Du also aufwärts an den Ball kommst) mit den gleichen 90 Meilen Schlägerkopfgeschwindigkeit, dann wäre der optimale launch angle bei 16° und die spin rate 2200 RPM, dazu benötigte man einen relativ niedrig gelofteten Driver zwischen 9 und 10° um das zu erreichen. Signifikant ist, dass die letzte Kombination den Ball etwa 30 Yards weiter befördert als der Schlag mit Minus 5°.

Bis zu welchem Grad kann der Attack Angle alleine als gültiger Parameter für einen optimalen Ballflug sorgen?

Der attack angle ist charakteristisch für deinen Schwung der sich nur schwierig verändern lässt. Ein hoher positiver attack angle bei deinem Driver gibt dir das Potential einen langen Ballflug zu erreichen, wobei die Distanz nur limitiert ist durch die Schlägerkopfgeschwindigkeit. Um dies jedoch überhaupt nutzen zu können musst du den Ball immer noch im sweet spot treffen und der Weg der dein Schläger geht (club path) und auch die Schlägerkopfausrichtung muß auf das Ziel ausgerichtet sein.

Wenn auch der attack angle so wichtig ist, warum haben wir davon nicht schon mehr gehört?

Hierfür gibt es zwei wesentliche Gründe:

1. Es ist zurückzuführen auf mangelnde Kenntnis derjenigen der im Golfsegment zwischen der Bedeutung der Wirkung des attack angels auf den Ballflug tätig sind und dem Umstand , dass es
2. effiziente, genau und leicht zu handhabende Messgeräte die den attack angle hätten messen können, es früher einfach nicht gab.

Dies ist der Punkt an dem Trackman eingreift.

Wie kann ein durchschnittlicher Golfer unter gleichen Bedingungen seinen attack angle verbessern ?

Während dies eine Frage ist, die von einem Golftrainer beantwortet werden kann, kann ich nur einige Vorschläge machen, wie z.B. den Ball weiter vorwärts im Stand zu legen und etwas höher aufzuteen. Das erfordert typischerweise, dass man den Schwung etwas mehr von Innen nach Außen ( in to out ) betätigt, als man es gewöhnt ist. Aber hier ist es besser, deinen professionellen Trainer zu befragen. In vielen Fällen wird es notwenig sein, erhebliche Schwungumstellungen vorzunehmen, um den attack angle zu verbessern ohne alles andere gleichzeitig zu ruinieren.
Erst dann wenn du den attack angle erhöht hast, mußt du deinen Clubfitter aufsuchen und den Driver neu fitten lassen. Du wirst dann in jedem Fall einen niedrigeren Loft benötigen.

Welcher ist der höchste positive attack angle der Tour Pros und wer von ihnen hat ihn erreicht ?

Den höchsten positiven attack angle, den ich gesehen habe, so Tuxen, ist der von Cristie Kerr. Sie hatte einen positiven Attack von 8,1°. Ihr durchschnittlicher attack angle ist knapp über Plus 5°. Mark Brooks hat beim Drivertest einen attack angle von 9,6° erreicht, was ebenfalls eindruckvoll ist. Erstaunlicherweise ist der durchschnittliche attack angle auf der Damentour 3° höher als der auf der Herrentour. Dafür liegt aber die Schlägerkopfgeschwindigkeit bei den Ladies um 20 Meilen pro Stunde niedriger.

Wer hat den höchsten negativen attack angle, den man mit Trackman festgestellt hat ?

Michael Campbell und Charles Howell III. haben etwa 7,5° Attack Angle. Beide haben einen sehr flachen Ballflug und sind nicht auf Distanz im Sinne von carry fokussiert.

Kann man sagen dass die besseren Spieler einen positiveren attack angle mit ihrem Driver haben?

Nein, das trifft für viele PGA Tourspieler nicht zu. Spieler wie Tiger Woods, Sergio Garcia, Charles Howell III und Phil Mickelson haben eigentlich negative attack angles. Jedoch ist diesen Spielern gemein, dass sie eine sehr hohe Schlägerkopfgeschwindigkeit erreichen, sodaß der Ball dennoch weit fliegt, obwohl der attack angle negativ ist. Aus diesem Grunde haben Sie kein Distanzproblem, also keine Schwierigkeiten große Weiten zu erreichen. Würden sie jedoch ihren attack angle mehr in Richtung positiv steigern, könnten sie 30 – 40 Yards weiter schlagen. Offensichtlich haben sie sich aber dazu entschlossen, das nicht zu tun.

Haben Sie sonst irgendwas entdeckt, während ihrer Erforschung des attack angles ?

Ja. Es kommt dabei heraus, dass falls du abwärts / hinunter auf den Ball schlägst oder aufwärts an den Ball schlägst mit dem selbem Schläger, so wird die spin rate mehr oder weniger identisch sein, wenn man den Ball auf ein und den selben sweet spot des Schlägerkopfes trifft. Das beweist das Gegenteil zu dem Mythos der besagt, dass wenn man auf den Ball hinunter schlägt die spin rate erhöht wird.

Sagen sie jetzt, wenn man auf den Ball hinunter schlägt, dass dies keinen Einfluß auf die spin rate hat? Das klingt sehr überraschend.

Ja. Tatsächlich ändert man die spin rate nicht indem man mehr auf den Ball schlägt solange der Ball immer im gleichen Spot getroffen wird. Vereinfacht gesagt, sind die Zusammenhänge die Folgenden: der attack angle verändert den Launch Angle, mit dem Schlägerloft einschließlich des Schaftflexes ändert sich die spin rate. Wenn man mehr aufwärts auf den Ball schlägt oder an den Ball kommt, wird der Launch Angle höher sein, aber die spin rate bleibt die gleiche. Die spin rate wird in erster Linie bestimmt durch den Loft und die Impactposition auf dem Schlägerkopf. Dieser Spinloft ist der Unterschied zwischen dem dynamischen Loft und dem attack angle. Der Spinloft ist eigentlich dem Grunde nach konstant für den jeweiligen Schläger. Natürlich spielen die Charakteristiken des Balls und des Schlägers eine wichtige Rolle was die Erzeugung des Spins angeht. Nach alledem ist es immer noch gut nach unten auf den Ball zu schlagen, sofern man Eisen und Wedges benutzt. Der negative Attack macht es leichter einen ordentlichen Kontakt mit dem Ball herzustellen und eine hervorsehbare spin rate für die Annäherungsschläge zu erzeugen.
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Postby Moderator » 29.10.2010, 12:46

Damit die Theorie nicht zu grau wird, hier eine praktische Umsetzung des obigen Themas.

1. man sollte zunächst feststellen, wie man bislang den Ball schlägt. Mit den Eisen, mit den Hölzern und mit dem Driver.

Manche Spieler können bereits bewußt negativ, neutral oder positiv auf den Ball schlagen, andere müssen dies über eine Messung (Flightscope) oder eine geeignete Kamera erst erfahren.

Die Divots geben allerdings auch schon Aufschluß. Interessant ist vor allem das Divot bei den langen Hölzern, ideal Holz 3:

- man schlägt immer Divots = negativer AW
- man schlägt manchmal Divots = neutraler AW
- man schlägt nie Divots = positiver AW

Es kann hier zwar auch andere Ursachen geben, aber jeder, der sich mit dem AW befasst, sollte seinen Schwung schon im Griff haben. Schlägt man nun von aussen und steil, dann sollte man erstmal eine andere Baustelle fertigstellen.

2. weiß man, wie man natürlicherweise den Ball schlägt, kann man erste Entscheidungen treffen:

- es kann so bleiben, wie es ist, da schon alles ausgereizt ist
- man schlägt mit negativem AW, möchte aber den Drive optimieren
- man möchte am Schwung nichts drehen, aber den Driver optimieren
etc.

In meinem Fall habe ich alles durchprobiert. Ich schlage sehr stark auf den Ball und mir ist ein Rhythmus unterm Strich lieber. Also bleibe ich bei 15° ... in diesem Fall ein Fairwayholz, welches ich auch vom Boden gut einsetzen kann.

Den Driver (10,25°) nehme ich nur bei warmen Temperaturen, wenn ich mich gut bewegen kann, und platziere den Ball weit links, was mir meinen Schwung bewahrt, aber eben eine starke Streckung erfordert (deshalb nur im Sommer). Hohes Tee, Ball links = im Treffmoment bewegt sich der Schlägerkopf nach oben.

Mike
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Postby KK » 30.10.2010, 15:32

man schlägt nie Divots = positiver AW
Hat man mit positivem AW bei einem Holz 3 vom Fairway die Chance den Ball weit fliegen zu lassen oder ist es nicht eher so, dass man ihn dann dünn trifft, bzw. vor dem Ball in den Grund kommt?

KK

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Postby Moderator » 30.10.2010, 15:47

Das kommt auf die gegebenen Verhältnisse an. Bei einer hohen Schlagfläche bzw. höheren Schwerpunkt und harter Bodenlage, ist ein positiver AW nicht möglich, maximal ein Wegfegen (= neutraler AW).

Gutes Fairwaygras, weicher Unterbau sowie eine niedere Schlagfläche mit tiefem Schwerpunkt sind hier Vorausetzung. 5° plus wird man aber sicher nicht schaffen, es geht auch nur um die Tendenz, wie ein Spieler an den Ball geht. Gestern waren zufälligerweise zwei Kunden da, die genau die Gegensätze repräsentierten: der eine ging sehr stark und mit allen Schlägern auf den Ball, der andere hatte schon Probleme, die Eisen abwärts zu schlagen, traf aber trotzdem ganz ordentlich.
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Postby goyenecheroberto » 28.12.2010, 12:48

Hier noch eine Ergänzung zu dem ersten Beitrag in diesem "Faden". Trackman selbst hat ein Glossar veröffentlicht und weitere Graphiken zu diesem Thema.Alles weitere unter:http://www.trackman.dk/download/newslet ... etter7.pdf

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Greenjudge
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Postby Greenjudge » 27.01.2011, 14:36

Solange Mike sich noch unter der Sonne von Orlando aufhält noch etwas zur Klärung der Begriffe bei der Ballflug-/ Schwunganalyse:

Die eindeutige Definition und Zuordnung der zahlreichen englischen Fachterminologien im Zusammenhang mit der Schwunganalyse machte mir Schwierigkeiten. Erst bei dem Versuch eine eindeutige, zutreffende deutsche Übersetzung zu finden, wurde mir klar, wie leicht man sich in die fremdsprachlichen Begriffe flüchtet, weil auch die deutschen Übersetzungen oft schwerfällig und ungenau erscheinen.
Auch falls ich der einzige unter Euch sein sollte, der sich bei der Übersetzung schwer getan hat, so möchte ich wenigstens sicher stellen,
daß wir im Forum -und auch außerhalb- von den gleichen Begriffen ausgehen. Daher habe ich hier ein Glossar der gängigsten Begriffe zusammengestellt, freilich ohne Anspruch auf Vollständigkeit und darauf, daß die Übersetzungen auch wirklich zutreffend sind. Kritik und Verbesserungvorschläge sind daher willkommen.

Glossar:

club speed: Schläger(kopf)geschwindigkeit (SKG): die Geschwindigkeit der Schlagflächenmitte im Augenblick des Auftreffens (Kontakts) mit dem Ball.

attack angle: Angriffswinkel, Abschlagwinkel: der vertikale (auf-ab) Winkel auf dem sich der Schlägerkopf im Augeblick des Kontakts mit dem Ball bewegt.

club path: Schlägerpfad: der horizontale (links-rechts) Winkel auf dem sich der Schlägerkopf im Augenblick des Ballkontakts bewegt. Positiv bedeutet: von Innen nach Außen, negativ bedeutet: von Außen nach Innen, jeweils für Rechtshänder.

dynamic loft: dynamischer Loft; der effektive Loft (Winkel) des Schlägerkopfes, der den Kontakt und die anfängliche Flugrichtung des Balles beeinflusst, im Verhältnis zur Vertikalen (vertikal= null Grad).

face angle: der Winkel des Schlägerkopfes, der den Aufprall (Impakt) verursacht und die anfängliche Richtung des Balles, relativ zur Ziellinie (target line) rechts-links beeinflusst. Positiv heißt nach rechts (also offen im Verhältnis zur Ziellinie für den Rechtshänder) und negativ heißt nach links (geschlossen im Verhältnis zur Ziellinie aus Sicht eines Rechtshänders).

spin loft: der Drall Winkel ( besser: Rotationswinkel ): der Unterschied zwischen dynamischem Loft und attack angle. Der spin loft steht in Beziehung zu dem statischen Loft des Schlägers, jedoch wird dies durch den Schaftflex und die Führung der Hände oder Verzögerung des Schlägerkopfes verändert.

swing plane: Schwungebene, früher auch vertikale Schwungebene; das Maß das bestimmt, wie vertikal der Schwung ist, wobei ein hoher Wert eine aufwärts und abwärts, steile Schwungebene bedeutet und ein niedriger Wert eine relativ flache Schwungebene zum Boden hin bedeutet. Technischer ausgedrückt: es ist der Winkel, der gebildet wird (sich ergibt) zwischen Boden und Ebene der Schlägerkopfflugbahn am tiefsten Punkt des Schwungbodens.

swing direction:Schwungrichtung, früher horizontale Schwungebene; die Ausrichtung des Schwungbogens relativ zur Ziellinie (target line), wobei positiv bedeutet, nach rechts und negativ, nach links. Technisch ausgedrückt: die horizontale Richtung die der Schlägerkopf beschreibt (...einnimmt,... auf der er sich bewegt) am tiefsten Punkt des Schwungbogens.

smash factor: Schmetterfaktor (Schmettermoment); das Verhältnis „Ballgeschwindigkeit dividiert durch die Schläger(kopf)geschwindigkeit“, wodurch die Effektivität des Aufpralls (Impakts) beschrieben wird. Es ist zu beachten, daß dieser smash factor abhängig ist von dem spin loft und dem Aufprallpunkt, je niedriger der Drallwinkel / Rotationswinkel (spin loft) umso höher ist der smash factor und je zentrierter der Aufprall (Impakt) umso höher der smash factor.

launch angle: der Lauf-Winkel (Ingangsetzwinkel, Startwinkel); der anfängliche vertikale Ballwinkel relativ zum Boden (zur Horizontalen). Wurde früher auch als vertical launch angle bezeichnet, vertikaler ...

launch direction:die Laufrichtung (wörtlich: Ingangsetzrichtung); die anfängliche Richtung die der Ball nimmt, relativ zur Ziellinie (target line). Positiv bedeutet hier, nach rechts, während negativ, nach links bedeutet.

spin rate: Rotationsmaß (Maß der Rotation); mit wieviel Umdrehungen pro Minute sich der Ball im Zeitpunkt des Verlassens der Schlagfläche bewegt. Das ist unabhängig von der Richtung (Ausrichtung) der Drallachse (spin axis). Beachte daß der Drall (spin) im Verlaufe des Ballflugs nachläßt, nämlich um etwa um 4 % in jeder Sekunde.

spin axis: die Rotationsachse; das Maß der Achsneigung indem sich der Golfball um eine Achse dreht. Positiv bedeutet hier, daß die Achse nach rechts geneigt ist und daher einen Fade oder aber einen Slice für den Rechtshänder nach sich zieht, während negativ bedeutet,daß die Achse nach links geneigt ist und daher einen Draw oder Hook produziert.

height: Höhe: der Scheitelpunkt des Ballflugs, gemessen in Relation zur Höhe des Startpunktes/ der Abflugposition des Balles; wird auch englisch mit „apex“ bezeichnet.

hang time: ( früher auch flight time; die Dauer des Ballflugs zwischen
Impakt und Landung ( ohne Ausrollen ), eigentlich, wörtlich: Flugzeit (des Golfballs).

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Postby Moderator » 27.01.2011, 16:20

Hi Mick,

danke für das Glossar.

Mike
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Postby henry » 27.01.2011, 16:39

Kritik und Verbesserungvorschläge sind daher willkommen.

Glossar:

smash factor: Schmetterfaktor (Schmettermoment); das Verhältnis „Ballgeschwindigkeit dividiert durch die Schläger(kopf)geschwindigkeit“, wodurch die Effektivität des Aufpralls (Impakts) beschrieben wird. Es ist zu beachten, daß dieser smash factor abhängig ist von dem spin loft und dem Aufprallpunkt, je niedriger der Drallwinkel / Rotationswinkel (spin loft) umso höher ist der smash factor und je zentrierter der Aufprall (Impakt) umso höher der smash factor.
Nicht Schmetterfaktor sondern Wirkungsgrad oder Faktor der Impulsübertragung. Moment ist leider auch falsch, da ein Moment ein Produkt eines Kraftvektors mal einem Abstand bezogen auf einen Festpunkt ist.

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Postby Greenjudge » 28.01.2011, 14:42

Da sind wir beim Thema. Smash Factor, das klingt für viele easy und cool, ob man dann weiß wovon man spricht und wie man verstanden wird, ist egal. „Wirkungsgrad der Impulsübertragung“, bestimmt richtig, klingt aber nunmal technisch, abgehoben und wie aus dem Physiklabor. Moment wird umgangssprachlich anstelle von Augenblick/Zeitpunkt verwendet, trifft aber hier nicht den Kern; siehe henrys physikalische Definition. Da es sich um einen Quotienten handelt, käme Schmetterqoutient eigentlich der Übersetzung recht nahe, klingt aber auch irgendwie hölzern oder eisern. Also sollte es bei „ Verhältnis „Ballgeschwindigkeit dividiert durch die Schläger(kopf)geschwindigkeit“ bleiben. Wer hat einen besseren Vorschlag?

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Postby henry » 28.01.2011, 15:11

Wirkungsgrad oder Effektivität?

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