Golf Europe 2009, Fachmesse in München

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Golf Europe 2009, Fachmesse in München

Postby Moderator » 27.09.2009, 19:56

8:00 Uhr, das Telefon klingelt. In der Annahme, einer aus unserer Fahrgemeinschaft nach München verspätet sich, melde ich mich etwas barsch "Ja?"... Stille ... "äh, Mike, bist Du es?". Es war mein Schwager mit der Frage, ob ich mit auf die Bichler Alm käme, kleine Bergtour am Sonntag. "Nein, geht leider nicht, heute ist Messetag."

Die Messe "Golf Europe" in München, nach Orlando weltweit die bedeutenste internationale Golf-Fachmesse, ist seit Jahren am schrumpfen und so war heuer erstmals wieder das M.O.C. der Treffpunkt statt der imposanten Neuen Messe München. Das Ausstellerfeld war überschaubar und bereits die ersten grossen Namen fehlten. Ping, Ben Hogan etc. ... alles Fehlanzeige. Kein gutes Omen für die Zukunft.

Private Schnäppchenjäger sah man weniger, was schon mal positiv ist. Neues war aber auch nicht zu entdecken, lediglich modische Bereiche trumpften auf:

Golfbags in unzähligem Farb- und Materialmix, Golfschuhe von lässig bis skurril und Allerlei buntes für die Optik. Materilfetischisten vermissen hier (zu recht) die Funktion. Die Golfschuhe in 70er Jahre Leinenturnschuhdesign sahen zwar ultracool aus, aber 6,4 km wollte ich damit nicht wandern. Die Bags waren ähnlich: sinnvolle Details sind Fehlanzeige. Die Grundfunktion wurde nicht weiterentwickelt, lediglich das Design und der Schnick und Schnack.

Kein neues Design ohne Kopie, was vor allem bei den Trolleys auffiel. Die etablierten Markenartikel machten sich manchmal sogar lächerlich, wenn ein Trolley als "Weltneuheit" angekündigt wurde und zwei Gänge weiter bereits das gleiche Modell mit anderen Aufklebern zum besseren Preis lockte.

Original und Kopie sind seit Jahren nur schwer trennbar. Nicht die primitiven Ideenklauereien der Asiaten, sondern die Marken untereinander. Welche Innovation stammt von wem? Vergl. Callaway und Nike, BagBoy und Max etc.

Apropos China: deren Präsenz ist stark geschrumpft. Ein paar kleine Buden, dass war's. Vor ein paar Jahren konnte China noch mit einer fast vollen Halle glänzen. Aber trotz der wenigen Chinesen war in deren kleinen Kabinen ordentlich Parteiverkehr, wenn auch das gezeigte eher dürftig und austauschbar schien. Knock-offs der Rohrmotortrolleys ohne Ende und ohne Sinn für Technik, aber jede Menge Einkäufer, die nur auf den billigsten Preis aus sind und ein Metallgetriebe nicht von einem Spritzgussteil aus Recyclingplastik mit Schwermetallverunreinigung unterscheiden können. Irgendwie fehlt hier die Achtung vor dem Endkunden. Man muss kein Materialexperte sein, um die Mängel im Detail und im Ganzen schnell zu erkennen.

Thema war auch der Absatz der Branche. Es wurde und wird hier stark gewehklagt. Einhelliger Buhmann seien die Internethändler, die mit Dumpingpreisen und Fälschungen den Markt ruinierten. Die Antwort der Marken ist aber auch nicht besser: "Driver kaufen, Putter geschenkt dazu" so und ähnlich war die Strategie. Da kommt man sich doch als Endkunde etwas gelinkt vor ... war der selbe Driver, vormals ohne 200-EUR-Putter, vielleicht doch zu teuer?

Den Sinn einer solchen Messe muss man tatsächlich hinterfragen. Callaway kostet die Aktion angeblich 150.000 EUR und die Fachwelt geht doch nur gelangweilt vorbei. Ach ja, gelangweilt ... die Bichler Alm wäre für heute die bessere Entscheidung gewesen.
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Lobsang
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Postby Lobsang » 07.10.2009, 09:41

Das deckt sich größtenteils mit meinen Beobachtungen, nur bei der Funktionalität der Bags scheiden sich unsere Geister: OGIO hat ein Trage-Bag vorgestellt, das mit einem Schieber die Schäfte so fixiert, dass das Geklapper aufhört. Für mich, der ich jede Form von Geklapper auf dem Platz nicht abkann, wirklich mal was Vernünftiges.
Eugen

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Zweierputt
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Postby Zweierputt » 07.10.2009, 23:03

OGIO hat ein Trage-Bag vorgestellt, das mit einem Schieber die Schäfte so fixiert, dass das Geklapper aufhört.
Hast Du einen Link dazu?
Jahrgang, Lebensalter, IQ, Handicap:
Alles über 50.
Tendenz uneinheitlich.

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Professor
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Postby Professor » 08.10.2009, 09:04

Für mich, der ich jede Form von Geklapper auf dem Platz nicht abkann, wirklich mal was Vernünftiges.
Eugen
Diesbezüglich eine kleine Geschichte, die hier vielleicht hineinpasst.
Man kann sich doch im Kaffeehaus nur unterhalten, weil man die schützende Akustik des rhabarberrhabarber hinter sich hat ... Sich mal vorstellen, es wäre mucksmäuschen still ... man kann sich nur flüsternd unterhalten ...
So ist es mir ergangen am Golfplatz (was ich nie vergessen werde). Ich bereite mich auf einen Schlag vor, der ein bisserl heikel, eine Annäherung über einen breiten Bach aufs Grün, 130m sollte gelingen. Aus ca. 70m Entfernung höre ich das Klappern eines Flight, der gerade von einem Abschlag weg geht, sieht wie ich mich vorbereite und bleibt stehen, damit mich das Geklapper nicht stört.
Nun dachte ich, die schauen mir jetzt zu und weiter: Wenn sie weitergegangen wären, würde ich mich jetzt nicht mit diesem Gedanken herumschlagen müssen und ich hätte die angenehme Atmosphäre der Geräuschkulisse eines Golfplatz als "Unterstützung" im Ohr, wie das klicken der Billardkugeln, das beim Zeitung lesen auch nicht stört ... ich drehte mich also um und rief ihnen zu, "geht ruhig weiter, mich stört das Geklapper nicht", was die Situation auch nicht mehr rettete ... der Schlag misslang!

Ein andermal, wieder schauen Spieler zu die nicht stören wollen, gelingt es, die Zuschauer als Fans und Bewunderer zur Unterstützung des Selbstwertgefühles und zur "Stabilität" der Ausführung hinzu zu ziehen ...

Man könnte auf der Messe ein Poloshirt vorstellen, dass durch die verschiedenen Schweissausschüttungen auf die Gemütslage des Spieler reagiert, nicht nur seine Farbe ändert, sonder auch auf dem Rücken eine Aufschrift sichtbar macht: "Bitte weitergehen ..." oder "bitte Ruhe" ...
meint Euer
Prof.
Mit Gruß, Euer
Professor

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