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Made in Bayern

Posted: 17.09.2020, 20:49
by Moderator
Nach dem Besuch des Fernsehteams wurde mir es wieder bewusst: Herstellung in Deutschland ist keine Selbstversändlichkeit.

Wir versuchen so ziemlich alles vor Ort herzustellen, was zu komplex ist, zumindest im Umfeld, im Süden Deutschlands, im europäischen Ausland etc.
Kurze Wege und nachhaltig.

Hier werden beispielsweise die Ellbogen-Manschetten genäht:
https://www.youtube.com/watch?v=_Rf2aDhMXK4

Nähtechnisch haben wir alte, aber bewährte Maschinen. Die Pfaffs mit dem kombinierten Ober- und Untertransport sind noch heute Referenz. Bernina und Singer ebenfalls.

Für Leder:
Ledernähmaschine.jpg
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Für elastische Nähte:
Zick-Zack.jpg
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Im Fernsehbericht wird auch zu sehen sein, wie ein VDC-Kopf verschweisst, verschlifen und poliert wird, Gregor ist hier sehr virtuos mittlerweile:
Schweissen.jpg
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Die Holzwerkstatt war schon mal größer, aber wir haben Platzmangel.

Erstmals in unserer Geschichte haben wir auch (leider) teilweise Lieferzeiten für die Herstellung kompletter Schlägersätze von bis zu 10 Werktagen. Wir arbeiten an dem gewohnten "next day" ... Qualität geht jedoch vor.

Mike

Re: Made in Bayern

Posted: 22.09.2020, 09:09
by Alfred E. Neumann
Donnerwetter die Maschinen scheinen unverwüstlich zu sein. Heute scheint deren Ruf eher verloren gegangen zu sein. Singer geht heute "Made in PRC" bei Lidl über die Kasse, irgendeiner hat den Namen Zündapp gekauft, evtl. auch Kreidler u.a. Namen sind besetzt wie z.B Grundig. Die Qualität dieser Produkte kommt leider an die früheren nicht heran.

Re: Made in Bayern

Posted: 24.09.2020, 08:45
by Todo
Das nennt man dann wohl nachhaltig produzieren ! Wird das in dem kommenden TV Beitrag auch hervorgehoben werden ?

Re: Made in Bayern

Posted: 27.09.2020, 00:59
by ulim
Mal ganz allgemein gesprochen: früher war Material teuer und Arbeit billig. Heute ist es umgekehrt.

Das gilt nicht nur für Maschinen, sondern ist ein allgemeingültiges Prinzip. Nehmen wir mal Porzellan. Ein Meißner Zierteller aus dem 18. Jahrhundert wurde in teils wochenlanger Arbeit von Meistern ihres Faches geformt und bemalt. Es gab vielleicht zwei Dutzend Porzellanmaler auf dem allerhöchsten Niveau und trotzdem konnte man die wochenlang mit einem Objekt beschäftigen, ohne dass dieses zu teuer wurde. Hauptsache es wurde kein Porzellan verschwendet. Will man dieselbe Qualität heute produzieren, so würde der Teller viel teurer, da es erstens kaum noch herausragende Porzellanmaler gibt und zweitens selbst ein mittelmäßiger Porzellanmaler heute ein Vielfaches von einem Meister damals verdient. Das Resultat ist bizarr: die Meißner Teller aus dem 18. Jahrhundert sind auf dem Markt billiger zu bekommen als qualitativ schlechtere Neuware.

Bei Technik sieht's natürlich insofern anders aus, als dass niemand ein Auto von 1920 fahren will, auch wenn da unglaublich viele Stunden Meisterarbeit drinstecken. Früher war nicht alles besser, aber einiges schon.