Trimmingangaben für Bi-Matrix?

Alles zum Thema Bau eines Golfschlägers
MW
Posts: 423
Joined: 30.03.2010, 07:54

Postby MW » 10.10.2013, 16:47

Hallo Henry,

ehrlicherweise glaube ich nicht, dass ein Austausch zum Thema Frequenzabstimmung innerhalb eines Satzes die Verkaufszahlen von Frequenzmessgeräten beeinflussen wird. Aber das nur am Rande.

Du willst doch den Schaft passend machen für ein Holz, oder? Du kennst den Schaft und hast vielleicht sogar mehrere davon als Vergleichsschäfte zur Verfügung. Möglicherweise bist du auch mit der Schaftbeurteilung nach Analyse des Biegeprofils vertraut. Was spricht also dagegen, mit einem Schaft eine Messreihe zu machen, anhand derer ein eben solches Profil entsteht? Dann kann man schon mal einige Rückschlüsse darauf ziehen, für welche Spielertypen dieser Schaft geeignet ist.

Wenn ich nun noch identische Schäfte passend zueinander haben möchte, dann kann ich aus meinem Alltag heraus sagen, dass die Frequenzmethode - wenn den der passende Schaft, den ich nicht anhand seiner Butt-Frequenz aussuche, sondern anhand anderer Eigenschaften - alltagstauglich ist und sehr gut funktioniert. Wir sind uns zu 100% einig darüber, dass die reine Buttfrequenz keine Aussagekraft über das Verhalten eines Schaftes hat. Wir sind uns auch 100% einig darüber, dass vieles, was im Schlägerbau gemacht wird, tradiert und nicht erforscht ist. Es gibt viele urbane Mythen in diesem Bereich. Ich kann dir allerdings auch sagen, dass sehr regelmäßig Spieler zu uns kommen, die innerhalb ihres Eisensatzes einige Schläger sehr gut treffen und einige wiederum gar nicht. Und damit meine ich nicht das Eisen 3 mit 18° Loft oder ähnliches.

Kleines Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit. Spieler kommt zu uns und trifft alle Eisen ordentlich bis auf seine PW. Eisen 9 gut, Eisen 6 gut, etc - PW geht nicht. Anhand der Frequenzmessung konnten wir sehen, dass alle Eisen zumindest mal progressiv härter wurden. Nur die PW war deutlich weicher als der Satz. Alle anderen Bauparameter stimmten. Ein Schaftwechsel auf passend abgestimmte Schäfte nach dem Fitting hat dieses Problem beseitigt. Und das ist nur ein Beispiel. Ob es nun der perfekt gebaute Satz mit 4 cpm von Eisen zu Eisen muss, oder zumindest eine konstante Progression ausreichend ist - darüber können wir natürlich lange philosophieren. Nichts desto trotz halte ich weiterhin daran fest, dass eine solide Progression hilfreich ist, wenn ein Satz funktionieren soll. Aber nochmal - die alleinige Bestimmung der Rohfrequenz reicht natürlich nicht aus, um einen Schaft beurteilen zu können.

Gruß
Michael

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch MW am 10.10.2013, 16:47 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

henry
Posts: 520
Joined: 11.11.2010, 17:51

Postby henry » 14.10.2013, 08:29

Hallo Michael,

wie waren die Frequenzen in dem beschriebenen Satz und wie waren die Schaftgewichte?

Mich interessiert welche Differenz zur totalen Unspielbarkeit laut deiner Methode führt.

Bei den Köpfen musstest du nichts nach korrigieren, soweit ich das verstanden habe.

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch henry am 14.10.2013, 08:29 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

MW
Posts: 423
Joined: 30.03.2010, 07:54

Postby MW » 23.10.2013, 12:32

Hallo henry,

wie schon oben geschrieben, war der einzige, nachvollziehbare Bauparameter, der nicht gestimmt hat, die Frequenz. Da ich den Satz nicht zerlegen durfte, kann ich dir leider nicht die genauen Angaben zu den einzelnen Brocken geben, aber Längen, Schwunggewichte, Loft/Lie lagen innerhalb der Fertigungstoleranzen des Herstellers. Da auch die Gesamtgewichte der Schläger vollkommen normal waren, liegt die Vermutung nahe, dass die Frequenz der Bauparameter war, der zu Problemen geführt hat.

Dann zu einer Frage bezüglich der Grenze zur Unspielbarkeit. Das hängt sehr vom kompensatorischen Talent des Golfers ab und ich würde hier keine absolute Zahl in den Ring werfen können, da wir bei uns lediglich im Bereich der Alltagserfahrungen und nicht im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie bewegen. Aus meiner Alltagserfahrung heraus kann ich dir sagen, dass Spieler oft dann Probleme mit einzelnen Schlägern haben, wenn die Progression nicht mehr stimmt. Wenn also ein Eisen zwischendrin ca 6-10 cpm weicher oder härter wird, als es von der theoretischen perfekten Bauweise mit 3-4 cpm/0.5 Inch abweicht. Wenige Probleme entstehen dann, wenn eine kontinuierliche Progression eingehalten wird, auch wenn es nicht im perfekten Verlauf bleibt.

Im o.g. Fall war es so, dass die Abweichung 10 cpm in die softe Richtung war, was zu Problemen geführt hat.

Noch ein kleines Beispiel zum Thema Kompensationstalent und Probleme. Vor zwei Jahren hatte ich einen guten Spieler im Fitting - Hcp derzeit um 6,x. Er berichtete vor dem Fitting, dass er mit seinen Eisen grundsätzlich zufrieden sei. Lediglich beim Eisen 7 müsse er 15 Meter rechts zielen, damit der Ball zum Ziel hookt. Dieses Eisen war das einzige, dass so gar nicht in den restlichen Satz passte. Es war 20 cpm weicher, als es hätte sein sollen. Der Spieler war gut genug, um das auf dem Platz einigermaßen in den Griff zu bekommen. Ideal ist es so sicherlich nicht. Inzwischen spielt er einen Satz mit einem perfekten Frequenzgang und hat sich innerhalb der Saison - natürlich auch in Zusammenhang mit konzentriertem Training - um 2 Schläge im Handicap verbessert. Er hat nun wesentlich mehr Zuverlässigkeit in seinem Eisenspiel und ist präziser geworden.

Gruß
Michael

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch MW am 23.10.2013, 12:32 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

Bman
Posts: 117
Joined: 31.08.2011, 09:02

Postby Bman » 23.10.2013, 15:08

Spannendes Thema für mich als absoluter Laie.

Ich missbrauche mal den Faden in eigener Sache:

Spiel die 2. Saison mit einem Ping I15 Schlägersatz (5 - PW) , Graphit Schaft, regular flex, 0,25 Inch. kürzer.
Der 1. Kopf hat sich auf der Range verabschiedet, der 2. am Platz (Eisen 8 bzw. Eisen 7). Bruch direkt oberhalb des Hosel.

Frage 1: Warum?
Frage 2: Lohnt eine Reparatur? Oder auf einen neuen Satz sparen?

Hab jetzt die 2 fehlenden Schläger durch meine alten Ben Hogan Edge cft getauscht und merke nicht viel Unterschied. Die Optik leidet halt :?

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Bman am 23.10.2013, 15:08 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

Slowhand
Posts: 1962
Joined: 26.08.2010, 10:43

Postby Slowhand » 23.10.2013, 16:10

Das Warum ist relativ einfach beantwortet (hab ähnliches Ergebnis mit einem 3er Holz und Graphite Schaft gehabt).
Du hast mit hoher Wahrscheinlichkeit ein paar "unsanfte" Bodenkontakte gehabt und Graphite hat im Gegensatz zu Stahl ein Gedächtnis, das sich alles merkt. Irgendwann ist es dann halt zu viel und der Kopf fliegt alleine weiter...
:shock:

Ob sich eine Reparatur lohnt, hängt von den verbauten Schäften ab und wie du diese überhaupt noch am Markt bekommst. Das ist aber mit hoher Wahrscheinlichkeit allemal günstiger als ein neuer Satz...

PS: Mein Unglück mit dem 3er Holz hat mich nur ganz kleines Geld gekostet, weil ich am Anfang meiner Golfzeit einfach den Schaft sauber gekürzt wieder habe einbauen lassen. Das kommt für dich selbstverständlich nicht in Frage.

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Slowhand am 23.10.2013, 16:10 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
Moderator
Moderator
Posts: 5580
Joined: 16.01.2009, 10:46
Youtube: https://www.youtube.com/c/MarkenGolf
Contact:

Postby Moderator » 30.10.2013, 23:01

Im o.g. Fall war es so, dass die Abweichung 10 cpm in die softe Richtung war, was zu Problemen geführt hat.
Welche Probleme waren es konkret? Und: war es der weiche Flex oder waren es die unterschiedlichen Flexe innerhalb des Satzes?

Mike
"Der Zweifel ist der Weisheit Anfang."
René Descartes (1596 - 1650),
Philosoph und Mathematiker

https://www.marken-golf.de
Unterwössen im Chiemgau

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Moderator am 30.10.2013, 23:01 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

MW
Posts: 423
Joined: 30.03.2010, 07:54

Postby MW » 01.11.2013, 07:40

Hallo Mike,

das Problem resultierte aus der Inhomogenität des Satzes. Da die Schläger unterschiedlich rückmelden, muss der Spieler im Schwung mit den Schlägern unterschiedliche Dinge machen, um erfolgreich zu sein. Dieses kompensatorische Talent hatte der gute Mann nicht.

Gruß
Michael

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch MW am 01.11.2013, 07:40 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
Moderator
Moderator
Posts: 5580
Joined: 16.01.2009, 10:46
Youtube: https://www.youtube.com/c/MarkenGolf
Contact:

Postby Moderator » 01.11.2013, 14:58

Hallo Michael,

da bin ich Deiner Meinung. Ich wollte nur klarstellen, dass die unterschiedlichen Flexe innerhalb eines Satzes das Problem sind und nicht der Flex selbst. Der Flex ist oft der erste Diskussionspunkt unter Golfern, aus meiner Sicht sollte er der allerletzte sein.

Eben war jemand wegen einem Driverfitting da. Der aktuelle Driver macht Probleme und sein Pro meinte, der Flex sei zu weich. Bei den Eisen etc. sei alles OK und die waren auch in einem bekannten Center gefittet.

Resultat war: die Eisen sind im Rahmen der branchenüblichen Möglichkeiten auf maximale Länge gebracht worden (plus 1 inch, Lie 4° up). Er benötigt jedoch plus 3 inch als Minimum.

Die Flexe sind komplett durcheinander, demzufolge gab es auch einen Lieblingsschläger (Eisen 8).

Den Driver habe ich nicht bewertet, da der Schwung zwar konstant, aber sehr von aussen ist. Pull-Slice. Damit spielt er ein solides Handicap von 17, was möglich ist, aber mit so einem Schwung hängt man dann hier auch fest.

Lösung ist nun eine Schwungkorrektur, die wir über den Winter bei uns in der Halle durchführen. Gleichzeitig werden die Eisen passend umgebaut und die Schäfte neutralisiert.

Mike
"Der Zweifel ist der Weisheit Anfang."
René Descartes (1596 - 1650),
Philosoph und Mathematiker

https://www.marken-golf.de
Unterwössen im Chiemgau

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Moderator am 01.11.2013, 14:58 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.


Return to “Golfschlägerbau und Reparatur”

Who is online

Users browsing this forum: No registered users and 6 guests