Trainieren wie spielen

Handicap verbessern, Spieltaktik, Konzepte
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Trainieren wie spielen

Postby Moderator » 27.07.2010, 08:31

Ich bin kein Freund der Driving Rang und schon gar nicht der Abschlagmatten, aber manchmal will man etwas bestimmtes probieren oder der Platz ist voll und braucht doch etwas Bewegung.

Wenn das Spiel jedoch schon simuliert wird (= DR), dann möglichst perfekt. Grundbedingung für mich sind Abschläge vom Gras. Ebenso kein Schlag ohne Ziel ... und wenn man schon auf ein Ziel spielt, kann man darauf aufbauen: Drive zu Fahne X, trifft man diese, wird der nächste Ball sauber platziert und mit einem Eisen oder Holz geschlagen usw. Ist der Drive verzogen, dann einen Ball im tieferen Gras etwas festtreten und die Situation meistern. Faktisch also ein imaginäres Loch auf der DR ersinnen und dieses durchspielen.

Dem Gehirn wird dadurch nicht langweilig und die Schläger werden -wie im echten Spiel- gut gemischt geschlagen. Jeder Schlag bekommt mehr Wichtigkeit.

Mike
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Frau Oelmann
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Postby Frau Oelmann » 28.07.2010, 08:35

Hallo Mike,
gestern war ich mal wieder auf der DR, weil mein Bruder* unbedingt mal Bälle kloppen wollte. Die Gelegenheit nutzte ich dann gleich für Driver- Übungen und ich habe meinen Schwung für den Driver wieder gefunden (der lag im Rough der DR). Das nächste Duell wirst Du es schwerer haben, versprochen! :-)

Simulations- Übungen mache ich ebenfalls hin und wieder, weil es mir der Abwechslung halber auch mehr Spass bereitet, als einfach einmal tausend Bälle in den Abendhimmel zu jagen, bis die Arme abfallen. Wenngleich dies z. B. nach einem stressigen Arbeitstag schon einmal zu einem geeigneten Adrenalin- Abbau verhelfen kann…

Eine Frage noch zu Deiner Simulation … wieviele Putts rechnest Du Dir pro Loch hinzu? ;-)

Viele Grüße
Sabine

*Ich habe ihn mit meinem gesamten Fachwissen innerhalb von ca. 10 bis 12 geschlagenen Bällen dazu gebracht, ein Eisen 7 vom Tee über 100 Meter weit zu hauen und das, obwohl er als RH den Schläger mit den Händen „falsch rum“ greift wie ein LH. Sollte ich Golflehrer werden?
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MW
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Postby MW » 28.07.2010, 10:12

Hallo Mike,

den Ansatz teile ich bedingt. Ich würde hier unterscheiden zwischen Technik-Erwerbstraining und Technik-Anwendungstraining. Beim Anwendungstraining ist die Methode der wechselnden Aufgaben (nachspielen einzelner Bahnen, wechselnde Ziele auf unterschiedlichen Distanzen, Korridortraining mit dem Driver und anschließender Zielschlag mit Eisen, Wedge, Hybrid, Fairwayholz) absolut sinnvoll.

Beim Technik-Erwerbstraining sehe ich dennoch die Notwendigkeit der hohen Wiederholungszahl mit dem Ziel möglichst viele gute Bewegungen zu machen, um eine motorische Grundbasis für einen reproduzierbaren Schwung zu schaffen.

Gruß aus dem Hessenland,
MW

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Postby Moderator » 28.07.2010, 16:32

Beim Technik-Erwerbstraining sehe ich dennoch die Notwendigkeit der hohen Wiederholungszahl mit dem Ziel möglichst viele gute Bewegungen zu machen, um eine motorische Grundbasis für einen reproduzierbaren Schwung zu schaffen.
Hallo MW, sehe ich im Prinzip auch so, aber erst zuletzt habe ich eine Reihe Single-Hcp.er auf der DR bewundert, wie die die Bälle hinter die DR ins Gebüsch schlugen. Jeden Ball kerzengrade. Man könnte demütig werden. Das Knacken und Rascheln der Büsche war Musik in meinen Ohren.

Das erste Loch wollte ich mir deshalb nicht entgehen lassen, da ich so eine Souveränität (wie auf der DR) einfach klasse finde. Die wenigsten schlugen jedoch mit dem Driver ab (das Loch wäre dafür allerdings geeignet), die meisten nahmen stattdessen ein Hybrid und landeten in den Fairway-Bunkern.

Bei den "Drivern" war die Sicherheit nicht mehr gegeben. Rein optisch/subjektiv bewertet. Ich merke es bei mir selbst auch: auf der DR knallen mir die Schäfte förmlich auf den Rücken vor lauter lockerern Handgelenken, bei den ersten paar Spiellöchern erwische ich mich öfters, wie ich den Schaft abfange.

Ich jedenfalls schaffe es nicht, die erlernte Technik von der DR auf den Platz zu bringen, zumindest ist mein Ballgeld schlecht angelegt. Lieber am ersten Loch 3-4 Bälle mit dem Eisen 9 oder PW in den Wald schlagen und dann zum Abschlag gehen.

Die mentale Seite des Golfspiels scheint hier anderen Gesetzen zu gehorchen. Und gerade die geistige Haltung entscheidet über den Golfschwung, zumindest bei mir.

Mike
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MW
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Postby MW » 30.07.2010, 10:31

Hallo Mike,

die Single Hcp-Spieler befinden sich natürlich in dieser Phase des Jahres nur noch selten im Technik-Erwerbstraining. Daher ist es in der Turniervorbereitung und zum Aufwärmen/Rhythmus finden noch sinnvoll, viele gleiche Wiederholungen zu machen. Training sollte dann aber in der Tat anders aussehen.

Was mir auffällt ist, dass auch sehr gute Spieler in Deutschland oft zu viel trainieren und Golf zu wenig spielen. Wenn der Schwung keine ausgesprochenen Krampen mehr hat, dann lernt man durch spielen einfach mehr. Im Idealfall dann aber unter Druck - und sei es auch noch so "albern". Interessanterweise spielt es sich anders, wenn man einfach nur gemeinsam mit guten Golfern auf die Wiese geht und ein bisschen vor sich hin bolzt, oder wenn man um das Getränk oder die Pizza nach der Runde zockt. Mehr Drucksituationen schaffen führt hier zu mehr Souveränität.

Letztes Jahr habe ich mit einem guten Freund von mir ein Skins-Game gespielt um 50 Cent je Loch. Das ist schon lustig, wenn einem die Hände bei einem Meter-Putt, bei dem es um 1,50 Euro geht auf einmal wackeln, wenn man solche Dinger normal auf einer Übungsrunde locker angeht und auch meist versenkt.

Gruß
MW

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Postby Moderator » 30.07.2010, 11:52

Hallo MW,

ist ein Thema, bei dem ich auch noch nicht durch bin. Deshalb alles mal Gedanken zur Diskussion.

Der "Druck" ist sicher ein wesentlicher Faktor. Ich finde es deshalb eigentlich schade, dass Kaffeeterrasse und Driving Range nicht als Einheit gesehen werden. Wäre für den schüchternen Anfänger erstmal unangenem, aber das bleibt ihm so oder so nicht erspart. Also warum nicht gleich von Anfang an.

Das andere ist "denken und wollen", was beim klassischen Training zu kurz kommt. Ich habe aus der Gruppe der genannten Singles mit dem Betreuer gesprochen, der meinte, ein Mental-Coach sei selbstverständlich. Der Umfang der Betreuung liess aber mehr auf eine Alibifunktion schliessen.

Vielleicht kennt jemand diese Gedanken: bei manchen Ball scheint alles so klar und man will bzw. ist überzeugt davon, dass er so und so fliegt und genau da vorn landet ... und schon klappt es. Ein paar Schläge danach hat man Zweifel (oder auch nicht), aber gleich nach dem Fehlschlag möchte man hinausschreien "DAS HABE ICH MIR GLEICH GEDACHT!"

Beim Putten (was ich erklärter Weise nicht mag, da es mich mental sehr anstrengt, ich mich aber abends erholen möchte) könnte ich ein Buch darüber schreiben. Bringe ich mich in Puttstimmung, fallen die Bälle sensationell, müsste aber pro Loch einen von Boris Energieriegeln essen. Ich finde gerade das Putten fürs Hirn sehr schwierig. Beim Drive ist es anders, da kann man Emotionen rausknallen und es befreit, wenn einem der eine oder andere Fehlschlag nichts ausmacht. Auch ein Slice kann fast schon poetisch über den Wipfeln der Abendsonne entgegen eilen. Kommt nur auf die Einstellung an. Wäre ein Slice schwer spielbar, hätte man nur bewundernde Blicke, so erntet man nur Hohn oder Mitleid. Abgesehen davon, ist ein gewollter Slice für einen Scratch-Spieler eher schwer spielbar. Paradox.

Mike
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Postby Lob 64 » 30.07.2010, 13:47

Hi Mike
Slice wunderschöner Flug ,bin ich bei Dir , nur ist der Ball meistens nicht mehr zu finden .

Ist schon seltsam , wie oft man die Ergebnisse eines Schlages erahnt!


Putten anstrengend ?
Ist dein Putter zu schwer ? :D
Ich Putte weder gerne ,noch habe ich Putten trainiert! Ich schleiche auch
nicht 27 mal um den Ball rum und führe irgentwelche Verrenkungen aus (Spyderman ) , um die Linie angeblich besser lesen zu können.
Ich trete hinter den Ball , schau mir kurz die Linie an , such mir eine Stelle 5-20 cm vor dem Ball wo ici drüber putten will und LOS .
Oft unter 30 Putts für die Runde .
Gruß Helmut
Achtung! Heute beginnt der Rest des Lebens.
Habt Spaß

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Putten anstrengend?

Postby aPerfectSwing » 01.08.2010, 11:29

Hi Mike,

das Putten ein anderes Spiel ist als der Rest des Golfens ist mir schon klar. Aber was ist daran so anstrengend? Eine andere Art des mentalen Umgangs?
Ich selber putte inzwischen immer lieber und finde sogar Spaß daran, das Putten zu trainieren...

Gruß

Martin

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Postby Moderator » 02.08.2010, 22:43

Putten .... Aber was ist daran so anstrengend?
Hallo Martin, ist leicht und schwer zu beschreiben. Je kürzer die Annäherung aufs Grün und eben ganz besonders das Putten strengt mich persönlich mental sehr an. Wenn es passen soll, muss ich auf seltsame Art die Situation spüren. Um hier ins Gefühl zu kommen, muss erstmal der Kopf leer werden, das Umfeld ausgeblendet sein. Das empfinde ich als anstrengend, da geistig alles andere als erholsam.

Zuletzt hatte ich es mal für weite Annäherungsschläge probiert (zum Grün 200 m) und erst nach dem Schlag habe ich festgestellt, dass kurz davor ein Auto quer vor mir über den Golfplatz fuhr (nicht getroffen). Zugegeben, so ein Auto ist recht ungewöhnlich am Fairway, aber das Umfeld war für mich nicht da ... nur der Schlag und das Ziel.

Vielleicht hat mal jemand den Versuch gesehen, wo man (glaube ich) in einem Videoschnippsel irgendetwas zählen musste. In der Szenerie lief zusätzlich ein Gorilla kreuz und quer im Bild, an den sich die überwiegende Anzahl der Probanden jedoch nicht erinnern konnte. Aberwitziger Test.

Insofern verzichte ich auf meinen privaten Runden darauf und schlage lieber Bälle in der Hoffnung, dass endlich mal einer davon platzt.

Mike
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