Die "andere" Golfschule

Mike Austin, Moe Norman, PGA oder ... ?
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Die "andere" Golfschule

Postby Moderator » 22.05.2010, 15:14

Heute sind im GC Höslwang die Bayerischen Meisterschaften und da Besserwisserei auch was schönes an sich hat, bin ich gleich dorthin gefahren. Man muss auch nicht lange am Abschlag 1 sitzen, um nicht der einzige Gaffer zu sein. Ich bitte also alle Teilnehmer hiermit um kollektive Vergebung.

Die Gespräche im Hintergrund (ganz leise) waren summa summarum bei jedem Teilnehmer die gleichen:

"Auf der Driving Range hat er so schön und gerade geschlagen und jetzt gleich ins Aus."

"Oh...! Der dürfte aber noch da sein."

"Bisschen kurz, aber noch im Spiel."

etc. etc.

Probeschwünge immer top, gut aufgewärmt und dann immer ein verkrampfter Abschlag, in der Zeit, in der ich anwesend war, alle ohne Ausnahme.

Warum? Das Thema Adrenalin hatten wir schon im Faden Richtig trainieren diskutiert, aber was ist die Wurzel dieses Leistungsdrucks, der einen guten Schwung unmöglich macht? Die Angst vor dem Versagen? Angst, sich zu blamieren? Oder wie meine Frau kurz und treffend meinte: es ist die Angst vor der Bewertung.

Der Mensch ist ein Herdentier und daraus ergeben sich gewisse Verhaltensformen, gerade bei den Männern. Imponieren und besser sein, gehört dazu.

Fatalerweise ist es genau das, was einen Golfschwung im Keim erstickt. Die Konzentration richtet sich auf die Zuschauer (die Bewerter) und die Nervosität setzt die Adrenalinproduktion in Gang (Angst vor was auch immer), die Bewegungen werden also hart und eckig.

Sicher gibt es auch "coole" Zeitgenossen, aber auch die zeigen in der Regel Nerven oder -falls Golfer- verdienen ihr Geld damit, da man ohne dieses Manko einfach klasse spielen kann. Immer und überall.

Käme ich deshalb mal in die freudige Lage, auch eine Golfschule betreiben zu dürfen, wäre mein Fokus auf diesen Punkt: dem Golfer die Angst vor eben dieser Bewertung zu nehmen. Ob man dies rein mental oder durch militärische Drillsergeants oder einer Kombi daraus bewerkstelligen kann, weiss ich jetzt noch nicht. Aber ich denke mal, ein Driverkurs mit 20 Teilnehmern, wovon immer 19 den Ausführenden auslachen und auf jedwede Art zensieren dürfen, würde dem Geplagten irgendwann die Erkenntnis vermitteln: es ist egal, was andere über einen denken ... zumindest, wenn man Erfolg haben möchte. Und es ist egal, ob man versagt oder nicht ... nur so hat man die Chance, ein gutes Spiel zu machen.

Mike
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Frau Oelmann
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Postby Frau Oelmann » 22.05.2010, 20:15

Und es ist egal, ob man versagt oder nicht ...
Egal wird es niemals sein, denn nur Erfolge sind und machen sexy...erlebe ich täglich auf der Arbeit.

Ich habe Golfer kennen gelernt, die aufgrund ihrer Schlaglängen aus einem Par 5 ganz locker ein Par 4 machen könnten. Aber was hilft das alles, wenn ein „ein Chip, ein Putt, ein Par“ nicht geübt wird?
Ich habe im Laufe meines Lebens einige Sportarten ausgeübt und bei allen war regelmäßiges Training ganz selbstverständlich das A & O. Warum nur glauben gerade Golfer, dass es „eines Tages einfach so“ aus Gottes Gnaden heraus geschieht, ohne etwas dafür zu tun??
Woher rührt der Trugschluss, dass man Golf – nur weil man sich physisch vermeintlich nicht so verausgabt wie im Boxring – einfach so, sprichwörtlich aus dem Handgelenk, eines Tages zum Tiger wird? Fragen Sie Tiger…ich wette, er hat chippen und putten trainiert, bis ihm die Golfbälle aus dem Ar… kamen! Gottes Gnaden erfährt nur, wer sich denselben aufreißt, da bin ich sicher!

Lieber Mike, ich glaube, dass Dein Ansatz bezüglich eines militärischen Drillsergeanten der richtige Weg ist für all diejenigen, die auf Schläge stehen! ;-)

Für diejenigen, die keinen Dreck fressen wollen, empfehle ich die 3-teilige Enzyklopädie von Eugen Pletsch, denn ich glaube, dass er recht damit hat, dass das Universum stets auf einen Ausgleich bedacht ist: Quid pro quo. Gibt’s Du mir was, geb’ ich Dir was…

Liebe Grüße
Frau Oelmann
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handicap
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Postby handicap » 22.05.2010, 20:49

Das es jemand egal sein wird ob er versagt oder nicht, wirst du in die Köpfe der Leute nicht reinbringen. Dazu gibt es zuviel gesellschaftliche Polung auf Erfolg.

Ich bin da eher ein Freund der NLP Methode jemand ein gutes Gefühl einzuprogrammieren und die richtigen Anker zu setzen.

Ich hatte gestern auf der Runde auf Loch 17 eine Bank mit Jugendlichen die beim Golfspiel zugesehen haben. Natürlich hab ich den ersten Pitch ins Wasser geschlagen ;) gefolgt von einem ooooooh. Ein ekliges Gefühl dann ans Wasser zu schleichen und den Ball zu droppen. Dann die Umgebung ausgeblendet und mich nur auf DAS ZIEL nämlich die FAHNE konzentriert. Und siehe da, 1 m an die Fahne ran, begeistertes Klatschen von der Bank. Das war der richtige Ansporn für die 18 die ich dann par abgeschlossen habe.

Ich bin seit ich 16 bin im Verkauf tätig und habe seit jeher große Veranstaltunge geleitet. Ich kriege es jedoch nicht in die Birne die Angst vor so einer Veranstaltung auszublenden. Und auhc beim Abschlag am 1. Loch habe ich immer weiche Knie wenn mir jemand zusieht. Ich mache dann keinen Vollschwung sondern nur einen 3/4 Schwung mit dem Driver. Denn die Bewertung kann ich steuern. Ein gerader Drive mit "nur" 180 m ist weitaus besser als ein verslicter 250 m Schlag. Und meist geht der 3/4 Schwung dann auch richtig schön weit raus weil einfach der Druck geringer ist.

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Höfi
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Postby Höfi » 22.05.2010, 21:10

Hallo

Ich war heute auf dem Golfplatz und habe folgendes
erlebt. Ich komme mit dem Sohn meines Kollegen an den Abschlag. Da wartet ein Pärchen bis sie abschlagen können. Wir machen uns bekannt.
Das erste was er mich fragt, was ich für ein HC
habe. Ich sagte ihm 1,70 m gross und 29 Jahre mit ihr glücklich verheiratet. Er fand das nicht lustig. Seine Freundin aber schon. Er hat dann sofort gesagt das er HCP 20 habe. Auf der Runde hat er sich selbst unglaublich unter Druck gesetzt. Ich habe dagegen sehr locker spielen können und für mein bescheidenes HCP gut gespielt. (Locker vom Hocker)
Er hat auch meine Groovelles belächelt und seine
Ping hervorgehoben. Er hat auch die ganze Zeit die Schläge seiner Freundin bemängelt. Am letzten Loch war dann seine Freundin einen Schlag besser als er.
Ich gratulierte ihr zu diesen super Schlägen und habe ihr gesagt das sie sicher nach diesem Loch einen besseren Abend habe als ihr Freund. Diesen Spruch hat er dann nicht so gemocht. Habe mich dann von ihnen verabschiedet und ihnen trotzdem einen schönen Abend gewünscht. Es zeigt halt immer wieder , nicht alle können mit Druck auf dem Golfplatz umgehen. Ich auf jeden Fall hatte mit meinen Groovelles eine sehr schöne Runde.

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Postby Moderator » 22.05.2010, 21:29

Egal wird es niemals sein, denn nur Erfolge sind und machen sexy...erlebe ich täglich auf der Arbeit.
In der Quintessenz gebe ich Dir recht, aber mit dem Erfolg ist es wie mit dem Geld: solange man verkrampft hinterher hetzt, wird man nie etwas davon haben bzw. es nie geniessen können. Solange einem die Bewertung der anderen wichtiger ist wie seine tatsächliche Leistung, wird man scheitern. Nicht nur beim Golfen.
... ich glaube, dass Dein Ansatz bezüglich eines militärischen Drillsergeanten der richtige Weg ist für all diejenigen, die auf Schläge stehen!
na, Du besuchst mich ja bald ... noch ist es Zeit, zu fliehen ... :lol:

Mike

P.S. das Alpha-Männchen-Syndrom und das damit unweigerlich verbundene Scheitern ist sicher eine Domäne der Herren, Damen spielen meist viel lockerer ... bei meiner Frau ist im Zweifelsfall einfach der Ball schuld -basta!
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Postby Moderator » 22.05.2010, 22:09

Das es jemand egal sein wird, ob er versagt oder nicht, wirst du in die Köpfe der Leute nicht reinbringen.
...
Ich kriege es jedoch nicht in die Birne, die Angst vor so einer Veranstaltung auszublenden. Und auch beim Abschlag am 1. Loch habe ich immer weiche Knie wenn mir jemand zusieht.
Das kann jeder nachvollziehen, weil es eben eine ganz natürliche menschliche Reaktion ist, die sich aus unserer Angst vor Bewertung, vor dem Versagen, vor der Blamage etc. nährt.

Ich würde hier nur unterscheiden, ob die Vorbereitung mangelhaft ist oder eben die Angst vor dem Versagen vorherrscht. Keine "Hausaufgaben" gemacht zu haben ist eine andere Basis als eben Nerven zu zeigen.

Ich habe aber selbst durchaus Situationen erlebt, wo mir solche Ängste mehr wie egal waren. Insofern glaube ich, dass man auch beim Golf die Angst "trainieren" muss, sofern man nicht vor Selbstherrrlichkeit strotzt.

Mike
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Postby Moderator » 23.05.2010, 09:53

... unter den ganzen Spielern am Abschlag 1, die ich beobachtete, war allerdings auch einer dabei, der es mental gecheckt hat.

Sein Abschlag ging stark nach links in die Büsche gleich nach dem Abschlag. Der Starter tröstete ihn: "Der ist zu finden, keine Sorge, aber schwer zu spielen."

Darauf meinte er: "Kein Problem, ich bin ein guter Golfer." ... und ging mit einem breiten Grinsen zu seinem Bag. Das ist cool.

Mike
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Postby Lob 64 » 23.05.2010, 11:16

Wenn der "Druck " weil andere dabei sind sooo groß ist , müßte
mann in vertrauter Runde IMMER besser spielen !
Ist bei mir mit Sicherheit eher umgekehrt .
Z.B. verschiebe ich die "100%" Putts im Turnier eigentlich eher selten .
Gruß Helmut
Achtung! Heute beginnt der Rest des Lebens.
Habt Spaß

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Postby Moderator » 23.05.2010, 11:45

Wenn der "Druck", weil andere dabei sind, sooo groß ist , müßte man in vertrauter Runde IMMER besser spielen
Es geht hier nicht um Freund und Feind, sondern wie man die Sache sieht. Sobald man den Fokus auf Anerkennung legt, ist der falsche Druck da. Was die anderen über einen denken, ob sie lachen oder Beifall klatschen etc. ist dann wichtig und im Kopf.

Wie soll man aber einen hochanspruchsvollen Bewegungsablauf koordinieren, wenn die Gedanken woanders sind?

Der Ball, der Schläger, das Ziel. Selbst wird man zum Koordinator oder bös ausgedrückt: ist Mittel zum Zweck. Kein Platz für Ablenkung oder Imponiergehabe. Wer hier nicht bereit für Niederlagen ist, der hat es schwer.

Mike
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Was macht eigentlich den Stress aus?

Postby aPerfectSwing » 25.05.2010, 17:24

MEnschen auf dem Platz zu beobachten ist schon spannend:-)
Am WE habe ich in einem 4er Flight gespielt, in dem ich mit einem Single-Hcp unterwegs war, der einen rabenschwarzen Tag hatte. Es ging rein gar nicht. Jedes 2. Loch gestrichen...
Ab dem 8. Loch fing er, entgegen seinen Gewohnheiten, richtig an zu plaudern. Uns was passierte? Richtig, sein Spiel wurde deutlich besser.

Bei mir ging auch nicht viel. Am Tag zuvor war ich zum Swine-Golf mit ganz merkwürdigen Bällen nd Schlägern eigeladen. Da passte irgendwie am Tag danach nicht viel. Aber Spaß hatte ich.

Woher kommt sonst eigentlich der (selbstgemachte) Stress? Was, außer ein paar Bällen und einer angepassten Zahl bei Hcp. ist denn so schlimm? Die Existenz ist doch nicht betroffen, die Gesundheit auch nicht, berufliches oder sonstiges Ansehen?

Ich finde Golf so schön, weil es ein tolle SPIEL ist!

Gruss aus dem Norden

Martin

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Re: Was macht eigentlich den Stress aus?

Postby TZ » 25.05.2010, 20:51

Golf ist doch gerade deshalb so toll, weil es einem vorkommt, ALSOB es um Leben oder Tod ginge.
Das ist ein Gefühl, das wir in der friedlichen Zivilisation doch gar nicht mehr kennen. Nur noch auf der Autobahn mit 200 km/h.
Was rüttelt den Menschen noch wach, wenn nicht die Panik vor der Ausgrenze rechts bei Wind von vorne links?! LOL
Unsere Losung bei der WM 2000 daher: Pressure is pleasure!

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Forggensee
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Postby Forggensee » 26.05.2010, 08:41

Nun haben wir hier ja nun offenbar alle das gleiche Probem und so wie Mike seinen Tag am 1. Tee beschreibt, gehts wohl nicht nur uns hier im Forum so.

Scheint also tatsächlich ein grundlegendes Problem fast aller Golfer zu sein. Gibts denn jetzt auch einen Pro oder Schule die genau das trainiert? Oder müssen wir das jetzt erst erfinden ? :P

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TZ
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Postby TZ » 26.05.2010, 10:10

Da ist kein Problem – also brauchen wir auch keine Lösung.
Wir machen auch ohne Angst viele schlechte Schläge.
Und wir machen auch mit Angst manch guten Schlag. Also:
Die Angst ist gar nicht Schuld am Fehlschlag. Das denken wir nur, weil sie unser Bewusstsein bindet. Also:
Die Angst nicht ablehnen und bekämpfen, sondern willkommen heißen und zur Freundin machen:
„Dank dir, liebe Angst, bin ich hellwach und mache deshalb meine besten Schläge.
Ich muss nur genau dasselbe denken und machen, wie auf der Driving Range."
Worauf kommt es an, wenn ich einen guten Schlag machen will?
Wenn ich das weiß und mich daran halte, wird alles gut.

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Postby Moderator » 26.05.2010, 11:11

Wir machen auch ohne Angst viele schlechte Schläge.
Das stimmt, aber es macht eine Modifikation des Trainings nicht überflüssig.

Meine Beobachtung an Abschlag 1 während des Turniers ist nur ein Beispiel, aber eines, welches die Problematik an den Tag legt. Ob man nun die Angst willkommen heissen soll oder vielleicht ein völlig anderes Bewußsein trainiert, möchte ich jetzt gar nicht entscheiden. Auch hat nicht jeder "Angst vor Zuschauern" als Problem. Ich kenne Golfer, die spielen erst mit Publikum richtig gut.

Wir (Menschen) können jedenfalls mehr, als wir uns selbst zutrauen. Der Glaube versetzt bekanntlich Berge, aber ab und an eben diese Berge genau in den Weg, den wir gehen wollen.

Es sind auch wie gesagt nicht immer die Zuschauer, die einen Schlag ins Verderben lenken. "Das habe ich mir gleich gedacht" ... diesen Gedanken wird wohl jeder kennen, wenn der Putt zu kurz oder der Chip zu krumm war. Warum haben wir es aber vorab gedacht und dann auch noch diesen Schlag ohne Neuorientierng ausgeführt?

Ob wir nun das Ergebnis beim Universum bestellen und dabei übersehen, dass dort Worte wie "nein" und "nicht" nicht gehört werden (der Wunsch "nur nicht in den Wald schlagen" kommt dort als "in den Wald schlagen" an) oder ob wir generell eine Entwicklungsstufe empor sollten und die Dinge offen und unverkrampft angehen, ist eine andere (spannende) Sache.

Ich bin eher der Typ für diese extremen Managerkurse, wo man moralisch (und ggf. körperlich) am Ende sich neu definiert und plötzlich merkt, dass man alles auch anders sehen kann und dadurch mehr Erfolg hat. Im Beruf, in der Partnerschaft und eben auch beim Golf. Amen.

Mike
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Postby TZ » 26.05.2010, 17:38

Ich bin eher der Typ für diese extremen Managerkurse, wo man moralisch (und ggf. körperlich) am Ende sich neu definiert und plötzlich merkt, dass man alles auch anders sehen kann und dadurch mehr Erfolg hat. Im Beruf, in der Partnerschaft und eben auch beim Golf. Amen.
Ich auch. Und genau deshalb glaube ich nicht an self-fullfilling profethy. Man sagt doch "Hab ichs mir doch gedacht", weil man seine Enttäuschung lindern will.
Nicht weil dieser Gedanke wirklich da war. Und wenn er nicht da war, kann er auch nichts bewirkt haben.
Im Kopf der Menschen herrscht Verwirrung, weil er gar nicht die Fähigkeit besitzt, die inneren und äußeren Realitäten wahrzunehmen, ja nicht einmal,
sie in ihrer zeitlichen Abfolge richtig zu ordnen. Deshalb fällt es ihm ja auch so schwer, Kausalitäten zu ermitteln.
Ordnung in die Birne zu bringen - dazu kann der Golfsport herausfordern. Aber nicht jeder will das. Da bleiben viele lieber mäßige Golfer...:-)

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Postby Moderator » 26.05.2010, 18:01

Man sagt doch "Hab ichs mir doch gedacht", weil man seine Enttäuschung lindern will. Nicht weil dieser Gedanke wirklich da war.
So unterschiedlich sind Menschen: ich denke sowas manchmal schon und falle auch durch diese Falltür (gelegentlich). Wenn z.B. auf der anderen Grünseite jemand steht und ich von gegenüber das 64er voll schlagen müsste, aber weiß, wenn ich zu dünn treffe, dann ist mein Gegenüber im Krankenhaus, dann geht es daneben.

Oder hohe Annäherung auf ein abfallendes Grün welches direkt an einem noch steiler abfallenden Fairway liegt (idealerweise von einem Gegenhang geschlagen): da denke ich mir manchmal nicht zu lang und bin dann zu lang oder nicht zu zaghaft und bin dann zu zaghaft.

Während des Schlages schleichen sich diese Gedanken in meinen Kopf. Zwischen Takeaway und Treffmoment ist zumindest bei mir sehr viel Platz für allerlei Ideen und Sinneseindrücke.

Mike
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Frau Oelmann
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Postby Frau Oelmann » 26.05.2010, 19:37

Ordnung in die Birne zu bringen - dazu kann der Golfsport herausfordern. Aber nicht jeder will das. Da bleiben viele lieber mäßige Golfer...
Grüß Gott, TZ! Was ist in Ihren Augen ein "mäßiger Golfer", wenn ich fragen darf?
...und falle auch durch diese Falltür (gelegentlich).
Ich fiel natürlich auch gelegentlich durch dieselbe, Mike, und da habe ich mir eine List ausgedacht: Ich sage jetzt immer laut an, dass ich den 2. Ball spiele. Den kann ja bekanntlich jeder und seitdem mache ich weniger Fehlschläge. Ansonsten bin auch ich ganz schön unsortiert in meiner Birne, was ich aber als positive Eigenschaft für meine golferische Entwicklung ansehe, nachdem ich mich an den Ausspruch von einem gewissen Albert E. erinnert habe: "Ordnung braucht nur der Dumme, das Genie beherrscht das Chaos." ;-)

Chaotische Grüße,
Frau Oelmann
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Postby TZ » 26.05.2010, 21:45

Alle Gedanken die wir wahrnehmen, sind mindestens eine Sekunde vorher entstanden.
Im Abschwung nehmen wir also einen Gedanken wahr, der schon vor dem Ausholen da war...

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Postby Lob 64 » 27.05.2010, 00:27

Nicht weil dieser Gedanke wirklich da war. Und wenn er nicht da war, kann er auch nichts bewirkt haben.
Normaler Weise bin ich von meinen Schlägen vollkommen überzeugt
und bin dann immer völlig fassungslos wenn der Ball dann doch nicht so fliegt wie ich dachte !
--ABER--- es gibt auch Situationen bei den ich vorher sicher bin "FEHLSCHLAG " , egal wie oft ich abbreche und neu ausrichte , ich bekomme keine richtige Vorstellung von dem Schlag . ( Stehe DA und
habe keine Ahnung wie ich richtig an den Ball komme " die völlige
Ratlosigkeit " merkwürdiges Gefühl . ) Ich rede nicht von schwierigen Lagen , der Ball liegt mitten auf dem Fairway " ALLES SCHÖN " und ich finde keine "EINSTELLUNG " zu dem Schlag .
---- Kennt das noch EINER ---????

Gruß Helmut
Achtung! Heute beginnt der Rest des Lebens.
Habt Spaß

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Postby Moderator » 27.05.2010, 16:13

ich bekomme keine richtige Vorstellung von dem Schlag
Ich hielt dies bei mir für senile Ansätze, aber es kann tatsächlich vorkommen, dass ich das Schwunggefühl verliere. Dann zu schlagen, ist unsinnig. Ich breche ab und suche es oder mache ein paar Schwünge mit dem Wedge. Beim Turnier würde ich einfach den Schläger wechseln, z.B. kürzeres Eisen, was bei mir oft hilft.

Bin aber froh, dass ich nicht allein mit diesem Phänomen bin.

Mike
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