DAS BUCH

[Golfphilosoph]

Ich weiß nicht, ob ich den gepunchten Driver als vollen Schwung bewerten kann. Beim Pitch schlage ich mit festen Handgelenken, auch beim Punch, und die Steigerung wäre dann palmar im Umschwung beim vollen Schwung? Ab 60 werde ich das auch machen, aber noch bin ich erst 50.
Keiner hatte übrigens einen flacheren Durchschwung als Hogan, für viele sogar sein Markenzeichen, neben seinem "Tock" im Treffmoment mit den harten Schäften an den Blades.

[oliver_k]

Ich weiß nicht, ob ich den gepunchten Driver als vollen Schwung bewerten kann.

argh...hab ich mich wieder falsch ausgedrückt. sorry

Mit "Punch" war nicht der flache Golfschlag gemeint, sondern die Schlagbewegung beim Boxen. Nur nicht nach vorne Richtung gegnerischem Kopf, sondern Richtung Ball. Diese Bewegung geht auch beim vollen Schwung und erhöht stark den Backspin.

[Golfphilosoph]

Oliver K schreibt :

Mit einem "offenen Ellenbogen", also wenig Oberarmrotation (OAR) nach innen, darf man den rechten Arm nicht strecken, so das sich der Oberarm vom Körper löst. Also diese "punch Boxschlag" nach vorne unten. Mit einem ganz offenen Ellenbogen (Mike Austin) kann man mit der Streckung (mit anliegender Oberarm) den Schlägerkopf wahrscheinlich noch beschleunigen.
Aber die meißten werden meiner Meinung nach mit einem passiven rechten Arm spielen(Links-arm-swinger).

Ich versehe einiges nicht. Zuerst nicht den Unterschied zwischen "offenem" und "ganz offenem" Ellenbogen. Das interessiert mich zum Beispiel sehr, da ich in Mike Austin durchaus eine Synthese zwischen one-plane und two-plane sehe, die ich sehr bewundere. Was für ein eleganter Schwung, der meine These bestätigt, dass das Zweckmäßige auch schön ist.

Ich denke aber, dass man mit einem offenen Ellenbogen durchaus aktiv in das Geschehen des Treffmoments eingreift, vielleicht nicht im Sinne eines Punch, oder eines "von oben und hinten" Schlagens, sondern im Sinne des Begriffs der Vorspannung von TZ.

Ich nutze den Ellenbogen als Pivot-Point, der sich im richtigen Augenblick ruckartig entwinkelt. Es ist das einzige, worauf ich beim Abschwung Acht gebe, da meine Körperrotation den Lag-Winkel in den Händen problemlos hält. Also, an meine Hände denke ich gar nicht, und stimmt die Vorspannung im Ellenbogen bleibt auch die hintere Schulter "in check". Und gelöst wird natürlich der Oberarm nie, da ich durch die Ponderation die hintere Körperhälfte schließe und so den Schwung nicht auflöse. Man kann das auch Step-throw nennen, da ein Schritt- Wurf nie ohne Ponderation auskommt, analytisch im Wort "Schritt" schon zu finden ist.

Man kann das ausprobieren, in dem man wie Jim Hardy beim one-plane den hinteren Ellenbogen aktiv nach hinten führt und dann durch Umsetzen des Ellenbogens zum Boden im Umschwung denselben in die scheinbare Fehlposition eines Ben Hogan mit offenen Ellenbogen beim Abschwung führt - auch das geht, wenn man die Hüfte aus dem Weg bringt - geschlossener Rückschwung/offener Abschwung.

[oliver_k]

Mike Austin ist so eine Sache. Hab da auch schon mit Professor diskutiert oder gestritten.

"ganz offenen Ellenbogen"? Versuche doch mal folgendes. Nimm einen Schläger in die Hand. 90° Winkel zwischen Ober und Unterarm und 90° Winkel zwischen Unterarm und Schläger. Diese drei "Pendel" (Oberarm,Unterarm, Schläger) bilden normalerweise keine Ebene. Wenn man aber den Ellenbogen ganz weit vor den Körper bringt und ganz weit nach aussen dreht, schafft man es fast, das alle drei Teile in der Schwungebene liegen. Also der rechte Oberarm ist dann parallel zum Schaft und die drei Teile bilden dann die drei Seiten eines Rechtecks.
Das interessante ist, dass man dann das Handgelenke strecken kann, den Arm strecken kann und der Schläger bleibt trotzdem in der Ebene. Man kann nicht mehr "hacken" oder "over the top" kommen. Aus dem Doppelpendel(linker Arm und Schaft) hat man ein Dreierpendel(rechter Ober- und Unterarm und Schaft) gemacht.

Gruß

[Golfphilosoph]

Das sehe ich genau so!
Lange flache Divots (den Rasenmäher zu tief eingestellt).

Was mir bei Mike Austin auffällt ist, dass er einen one-plane Rückschwung einleitet, nach weniger als der Hälfte des Rückschwungs aber die Ebene wechselt und die volle Weite eines two-planers ausschöpft, so als würde da noch Bobby Jones drin stecken. Könnte man das einen inside-out loop nennen, den er durch die Einleitung des Abschwungs unterbricht? Die Länge des Rückschwungs und die Abwärtsbewegung fordern sicherlich einen aktiven Handgelenkseinsatz, keine Frage. Ich glaube ich übe das mit Hölzern. Von der Schwunganlage sehe ich da Ähnlichkeiten und Angst, meinen Schwung zu verlieren habe ich schon lange nicht mehr.

Auch da mit dem Pendel ist mir sehr verständlich. Und das man nicht mehr hackt und over the top kommt, den reverse pivot verhindert, das Schlägerblatt gerade zieht etc.. Genau so sehe ich das auch.

Vielen Dank

[Golfphilosoph]

Hallo Oliver,

ich überlege gerade, ob das an meinem Körperbau liegt, das ich das genau so sehe. Ich habe einen niedrigen Körperschwerpunkt und bilde diese Winkel vorne (stabiles vorderes Bein) und hinten durch Ellenbogen und Schließen der hinteren Körperhälfte durch die Ponderation. Der Step bedingt den throw, könnte man das sagen, ob Hogan oder Austin, flach oder steil, ohne Handeinsatz oder mit Handeinsatz?

Gruß

[Professor]

Das interessiert mich zum Beispiel sehr, da ich in Mike Austin durchaus eine Synthese zwischen one-plane und two-plane sehe, die ich sehr bewundere. Was für ein eleganter Schwung, der meine These bestätigt, dass das Zweckmäßige auch schön ist.

Erst mal Applaus! *händeklatsch*

[aPerfectSwing]

Moin,

bei amazon ist das Buch jetzt jedenfalls auch gelistet. Wenn auch noch nicht (vor-) bestellbar.

Bin gespannt.
Martin

[Professor]

Moin,

bei amazon ist das Buch jetzt jedenfalls auch gelistet. Wenn auch noch nicht (vor-) bestellbar.

Bin gespannt.
Martin

Hier kann man bestellen!

[Moderator]

Tipp am Rande: das Bestellformular entweder rechtskonform gestalten oder aus dem Netz nehmen. Der erste Anwalt, der Geld braucht, kann sich hier seinen Urlaub finanzieren.

Mike

[Slowhand]

Wollte mich an dieser Stelle mal beim Professor BEDANKEN!

Hatte das RIESENvergnügen, diese Woche Christian persönlich kennenzulernen und habe im Anschluss sein Buch mit größtem Vergnügen direkt im Club gekauft...

[handicap]

Wäre super, wenn es das Buch auch als Kindle Edition gäbe. Ich bin glaub ich nicht der einzige der diese Leseart mittlerweile präferiert.

Hab mal "ich möchte das Buch als Kindle"lesen bei Amazon angeklickt. Vielleicht hilfts ja was

[Moderator]

Ich bin jetzt eventuell nur die Vorstufe zum Digital Nativ, aber ist die digitale Version eine Buches nicht der Zerfall des Abendlandes? Paperback ist schon schlimm, wenn man noch Lederrücken kennt, aber den Kindern eine virtuelle Datei zu vererben, die man in etwa 5 Jahren nicht mehr lesen kann?

Ich kann mich mit Musikdownloads schon nicht anfreunden. Vielleicht habe ich zu viel Hardware sterben sehen ... und eine CD oder gar LP mit Begleitheft ist schon was anderes.

Mike

[aPerfectSwing]

Moin,

obwohl es bei uns mehr Rechner als Bewohner im Haus gibt, bevorzuge ich ganz klar die gedruckte Version. Auf jeden Fall auch beim Buch von Christian Neumeier. Die vielen guten farbigen Abbildungen auch nebeneinander zu sehen, dabei nicht navigieren zu müssen, ist für mich nach wie vor unschlagbar.

Ich finde ich das Buch sehr empfehlenswert:-) Mal wieder ein Buch mit echtem Inhalt und Fundament!

Martin

[handicap]

den Kindern eine virtuelle Datei zu vererben, die man in etwa 5 Jahren nicht mehr lesen kann?

Gibts für Kindle Bücher ein Verfallsdatum?

[akay]

den Kindern eine virtuelle Datei zu vererben, die man in etwa 5 Jahren nicht mehr lesen kann?

Gibts für Kindle Bücher ein Verfallsdatum?

Nö, offiziell natürlich nicht. Mike spricht von der Tatsache, dass bestimmte Standards irgendwann verschwinden - sei es wegen technischer Neuerungen oder Marktmacht oder ... . Ähnlich wie bei Musikdownloads erwirbst Du übrigens auch bei ebooks kein Eigentum, sondern nur ein Nutzungsrecht. So ein Recht ist recht schnell wertlos, wenn der Rechteeigentümer z.B. pleite geht und liquidiert wird. Der Aufkäufer der Insolvenzmasse muss nicht in jedem Fall das Nutzungsrecht für Dich weiterleben lassen, der juristische Dschungel ermöglicht da viele Tricksereien.

Ich bin selbst hin- und hergerissen: ein Buch in der Hand zu halten hat was. Im Urlaub nur ein Lesegerät mitnehmen zu müssen aber auch ... ideal wäre ein Leihverfahren für die Kindles & Co., das wäre für mich dann der Ersatz der Ausleihbibliothek. Die Bücher, die ich "haben muss" werde ich immer in gebundener Form kaufen.

akay

[handicap]

Soweit ich weiß arbeitet Amazon derzeit an genau so einem Leihsystem, auch unter den Nutzern.

Ich denke, da treffen jetzt einfach Generationen aufeinander. Ich persönlich mache sehr viel mit meinem Tablet und auch auf dem ist eine Kindle App installiert und ich finde es mehr als praktisch, Bücher dabeizuhaben und nicht den Koffer dauernd vollstopfen zu müssen.

Ich denke, der Verfall des Abendlandes ist nicht mehr (was das angeht) aufzuhalten. Dennoch hab ich aus "haben wollen" heraus das Buch jetzt auch als Papierversion gekauft. Bin gespannt.

[Moderator]

Die "5 Jahre" waren jetzt etwas provokativ. Neben den Standards, die schnell wechseln, habe ich auch ein paar Software-Lizenzen als Download erworben. Die älteren sind sicher 10 Jahre alt und ich hoffe, dass ich die entsprechende Software nicht irgendwann neu installieren muss. Hat viel mit persönlicher Ordnung zu tun (Archiv), aber auch mit der Halbwertzeit von den Anbietern und klarerweise mit der Datensicherung. Ich denke, ein Totalcrash mancher Rechner würde deren Besitzer in diesem Punkt ziemlich wachrütteln.

Mike

[Jorge]

Ich bin ein Vielleser und Hörer, also schmeisse ich mittlerweile Bücher, die ich definitiv nicht mehr lesen werde, grossteils weg,verschenke sie an Bibliotheken - die diese meist auch nicht wollen - oder kaufe gebraucht. Die Ausstattung interessiert mich nur bei manchen Büchern,sonst kaufe ich meinen Stoff für mein iPad auf dem kindle App. Klappt hervorragend,übrigens auch bei Zeitschriften.
Bitte denkt auch an eure Kinder: Wer will denn die alten Schwarten erben? Staubfänger und Stehimwegs.
Hifianlage habe ich verschenkt, einen streaming client von t + a angeschafft, der drahtlos in High end Qualität Musik via Spotify, Napster, Internetradio etc. verteilt. Brave new world.
Grüße,
Jorge,
der mitten in der Woche um 13.04 auf einem Topplatz abschlägt

[handicap]

Ich kann die Euphorie vom Prof nicht ganz teilen.

Mir ist es too much an Information, die ich überhaupt nicht verwerten kann. Vielleicht fehlt mir das deutsche Ingenieursgen , die Dinge detailliert zu ergründen, solange die Kugel fliegt ist es gut.

Mir hats leider nix gebracht, außer ne neue Stunde beim Pro um meine geistige Verwirrung wieder aufzuräumen.