Ist Demut beim Golf der falsche Weg?
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Ist Demut beim Golf der falsche Weg?
Der grüne Leguan (iguana iguana) ist ein sensibles Tier: wird ein Jungtier mit ausschliesslich Alttieren vergesellschaftet, stellt es eingeschüchtert das Wachstum ein. Im Zusammenhang mit Golf liest man immer wieder den Begriff "Demut" (dem Sport gegenüber) und die Stars der Szene werden teilweise als Götzen gehandelt. Ziemlich viel Druck für Anfänger.
Wie soll man sich mit soviel Ehrfurcht selbst entwickeln? Das differentielle Lernen ist mir hier der bessere Weg. Probieren, testen, beobachten, wahrnehmen. Im Wortsinn "spielen". Es gibt kein "Muss" und kein Ideal, es gibt nur Erfahrungen, die man selbst machen muss. Würde man jahrelang Seminare zum Erlernen des Radfahrens oder Schwimmens besuchen, könnte man trotzdem beide Sportarten niemals - wenn man nicht selbst probiert. Gleiches gilt für den Golfsport, dennoch wird versucht, anhand von Büchern, Videos und Anweisungen eine leider sehr komplexe Bewegung zu erlernen. Es fehlt aber meist der Zusammenhang, der rote Faden.
Unterm Strich wird nach meiner Erfahrung zu wenig experimentiert. Viele Golfer, die zu uns kommen, halten sich sklavisch an Vorgaben, die sie noch nicht hinterfragt haben. Dieses Verhalten gilt es als erstes aufzubrechen: unvoreingenommen neue Bewegungen ausprobieren, Notwendigkeiten erklären, Ursache und Wirkung erfahren. An den rein intuitiven Golfschwung glaube ich nicht mehr, auch wenn es ein paar Zufallskonstellationen gibt, bei denen es funktioniert. Der überwiegende Rest an Golfern muss analytisch und sehr kritisch an den Unterricht herangehen.
Die Botschaft: seid wie die Kinder. Neugierig und unvoreingenommen.
Mike
Wie soll man sich mit soviel Ehrfurcht selbst entwickeln? Das differentielle Lernen ist mir hier der bessere Weg. Probieren, testen, beobachten, wahrnehmen. Im Wortsinn "spielen". Es gibt kein "Muss" und kein Ideal, es gibt nur Erfahrungen, die man selbst machen muss. Würde man jahrelang Seminare zum Erlernen des Radfahrens oder Schwimmens besuchen, könnte man trotzdem beide Sportarten niemals - wenn man nicht selbst probiert. Gleiches gilt für den Golfsport, dennoch wird versucht, anhand von Büchern, Videos und Anweisungen eine leider sehr komplexe Bewegung zu erlernen. Es fehlt aber meist der Zusammenhang, der rote Faden.
Unterm Strich wird nach meiner Erfahrung zu wenig experimentiert. Viele Golfer, die zu uns kommen, halten sich sklavisch an Vorgaben, die sie noch nicht hinterfragt haben. Dieses Verhalten gilt es als erstes aufzubrechen: unvoreingenommen neue Bewegungen ausprobieren, Notwendigkeiten erklären, Ursache und Wirkung erfahren. An den rein intuitiven Golfschwung glaube ich nicht mehr, auch wenn es ein paar Zufallskonstellationen gibt, bei denen es funktioniert. Der überwiegende Rest an Golfern muss analytisch und sehr kritisch an den Unterricht herangehen.
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Mike
"Der Zweifel ist der Weisheit Anfang."
René Descartes (1596 - 1650),
Philosoph und Mathematiker
https://www.marken-golf.de
Unterwössen im Chiemgau
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Volle Zustimmung, wobei ich schon denke, dass es Ideale gibt.
Ich glaube, dass es nichts Konservativeres als Golfspieler gibt. Die meisten Golfspieler haben entweder keine Interesse oder panische Angst vor Veränderungen. Da wird sich auch nichts daran ändern.
Ideale – welches es m.E. gibt – versucht man von den Profis abzuschauen, fehlinterpretiert m.E. aber deren Bewegungen. Und so sind einige Kompensationsbewegungen notwendig, was Golf so schwierig macht.
Wenn ich einen Tipp geben dürfte, dann wäre es dieser: Zurück zu den Basics. Wenn diese stimmen, ergibt sich vieles von ganz alleine. Aber gerade die Basics werden oft vernachlässigt bzw. sogar falsch gelehrt. Und wer will schon immer wieder zu den Basics zurück, wundert sich aber, dass es nicht so richtig vorwärts geht.
Ein Beispiel - da wird in einem Golfworkshop folgendes gelehrt mit fatalen Folgen: „Im Rückschwung dreht sich der Oberkörper dreht sich zentriert über den beiden Hüften, die linke Schulter geht nach unten, rechte Schulter geht nach hinten und hoch, die Wirbelsäule streckt sich leicht.“ Wer das macht, begibt sich ganz sicher auf den falschen Weg. Das bedeutet aber nicht, dass man keine guten Ergebnisse hinbekommen kann. Im Gegenteil, die Anfangsergebnisse faszinieren und schon meint man, einen tollen Weg gefunden zu haben.
http://www.golf-select.com/GOLF_Worksho ... _im_Detail
Ich glaube, dass es nichts Konservativeres als Golfspieler gibt. Die meisten Golfspieler haben entweder keine Interesse oder panische Angst vor Veränderungen. Da wird sich auch nichts daran ändern.
Ideale – welches es m.E. gibt – versucht man von den Profis abzuschauen, fehlinterpretiert m.E. aber deren Bewegungen. Und so sind einige Kompensationsbewegungen notwendig, was Golf so schwierig macht.
Wenn ich einen Tipp geben dürfte, dann wäre es dieser: Zurück zu den Basics. Wenn diese stimmen, ergibt sich vieles von ganz alleine. Aber gerade die Basics werden oft vernachlässigt bzw. sogar falsch gelehrt. Und wer will schon immer wieder zu den Basics zurück, wundert sich aber, dass es nicht so richtig vorwärts geht.
Ein Beispiel - da wird in einem Golfworkshop folgendes gelehrt mit fatalen Folgen: „Im Rückschwung dreht sich der Oberkörper dreht sich zentriert über den beiden Hüften, die linke Schulter geht nach unten, rechte Schulter geht nach hinten und hoch, die Wirbelsäule streckt sich leicht.“ Wer das macht, begibt sich ganz sicher auf den falschen Weg. Das bedeutet aber nicht, dass man keine guten Ergebnisse hinbekommen kann. Im Gegenteil, die Anfangsergebnisse faszinieren und schon meint man, einen tollen Weg gefunden zu haben.
http://www.golf-select.com/GOLF_Worksho ... _im_Detail
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Vielleicht sind Demut und Ehrfurcht zwei verschiedene Dinge. Die Ehrfurcht gegenüber Profis, gegenüber dem "richtigen" Golfschwung, den althergebrachten und bewährten Konzepten ist sicherlich nicht produktiv. Demut auf den Spieler selbst und seine mentale Leistungsfähigkeit und seine Athletik bezogen ist oft sinnvoll. Driver mal stecken lassen, vor dem Teich vorlegen, gefühlt halbe Schwünge machen usw. - das erfordert Demut.
Und natürlich erfordert es Demut sich von Anfangserfolgen nicht euphorisieren zu lassen, sondern weiter konsequent den kurvigen Weg zu beschreiten, der eben Golf ausmacht. Ich bin da bei Mike, es gibt kein zu erreichendes Ziel oder umzusetzendes Konzept, sondern nur einen Weg und der ist nie zu Ende.
Ulrich
Und natürlich erfordert es Demut sich von Anfangserfolgen nicht euphorisieren zu lassen, sondern weiter konsequent den kurvigen Weg zu beschreiten, der eben Golf ausmacht. Ich bin da bei Mike, es gibt kein zu erreichendes Ziel oder umzusetzendes Konzept, sondern nur einen Weg und der ist nie zu Ende.
Ulrich
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Es gibt noch die andere Variante.
Man hat Erwartungen an sich und dem eigenen Golfspiel.
Sollten die Erwartungen zu weit von der Wirklichkeit entfernt sein, hat man bei jeden Schlag Frust.
Typische Sätze
- gute Richtung, aber zu kurz
- nicht richtig getroffen
- mit den langen Eisen komme ich nicht zurecht
- jetzt geht das Holz 7 auch nicht mehr
- die Putts fallen heute nicht
Die Erwartungen müssen unbedingt an das eigene Können angepasst werden.
Das eigene Können genau analysieren und gezielt verbessern und an den kleinen Erfolgen erfreuen.
Aus den Rückschlägen neue Schlüsse ziehen und das Training anpassen.
Deshalb passt die Aussage von Mike.
Man hat Erwartungen an sich und dem eigenen Golfspiel.
Sollten die Erwartungen zu weit von der Wirklichkeit entfernt sein, hat man bei jeden Schlag Frust.
Typische Sätze
- gute Richtung, aber zu kurz
- nicht richtig getroffen
- mit den langen Eisen komme ich nicht zurecht
- jetzt geht das Holz 7 auch nicht mehr
- die Putts fallen heute nicht
Die Erwartungen müssen unbedingt an das eigene Können angepasst werden.
Das eigene Können genau analysieren und gezielt verbessern und an den kleinen Erfolgen erfreuen.
Aus den Rückschlägen neue Schlüsse ziehen und das Training anpassen.
Deshalb passt die Aussage von Mike.
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Nur wie messe ich mein eigenes Können? Was ich messen kann ist meine Performance auf dem Platz, aber die variiert so stark, dass ich da auch keine taugliche Baseline habe. Mein Können wäre wohl der bestmögliche Schlag, den ich mit meiner Athletik und meinem Talent produzieren kann.Die Erwartungen müssen unbedingt an das eigene Können angepasst werden.
Und darin liegt dann auch der Frust des Golfens begründet, man orientiert sich am eigenen Können.
Wäre mal interessant ob Tiger Woods momentan frustriert ist, weil ewig weit weg von dem was er "eigentlich" kann oder ob er sich freut, weil er sich im letzten Turnier stark verbessert hat.
Ulrich
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Da ich noch nicht so viel Erfahrung habe und noch im Anfänger-Modus bin, kann ich nicht genau erklären was ich meine.
Meine Erwartung ist zu hoch gegriffen, deswegen kommt oft Frust auf.
Am Anfang wenn die ersten Runden am Platz absolviert hat, hat man eigentlich keine Ahnung von Entfernungen.
Man kann sie nicht richtig einschätzen, bis man endlich checkt auf die seitlichen Markierungen zu achten.
Gibt dafür auch einige technische Hilfsmittel.
Ok, irgendwann bekommt man ein Gefühl für die eigene Schlagdistanz.
Leider schätzt man die zu weit ein, somit bin ich immer zu kurz am Platz.
Z.B. ist mein Pitch-Iron ca. 70m weit, aber mit etwas Boden sind es nur noch 50m.
Jetzt stelle man sich ein Wasserhindernis direkt vor dem Grün vor, dahinter gehts steil bergab. Man muss also das Grün direkt treffen.
Ich möchte also 60m vom Grün entfernt sein, um einigermaßen sicher drauf zu kommen.
Es kommt dann vor, dass der Ball ins Wasser geht oder über das Grün fliegt.
Zurück zum Können, ich kann nicht mit meinem Können sicher in den Zielkorridor spielen.
Also brauche ich auch nicht frustriert sein, wenn es nicht immer klappt.
Als Anfänger habe ich versucht das Grün aus 100m Entfernung mit einem 7-Eisen zu treffen.
Das die Erfolgschance sehr gering war ist klar, aber als Anfänger war das nicht zu erkennen.
Jetzt schauen mich die Flightpartner an wenn ich selbst bei 120m Entfernung an dem Loch vorlege.
Einschätzung meines Könnens bedeutet für mich zu wissen wie weit ich schlagen kann und wie genau ich auf welche Entfernung ich bin.
Es gibt im Golf so viele Parameter die das Spiel so interessant und kurzweilig machen.
Meine Erwartung ist zu hoch gegriffen, deswegen kommt oft Frust auf.
Am Anfang wenn die ersten Runden am Platz absolviert hat, hat man eigentlich keine Ahnung von Entfernungen.
Man kann sie nicht richtig einschätzen, bis man endlich checkt auf die seitlichen Markierungen zu achten.
Gibt dafür auch einige technische Hilfsmittel.
Ok, irgendwann bekommt man ein Gefühl für die eigene Schlagdistanz.
Leider schätzt man die zu weit ein, somit bin ich immer zu kurz am Platz.
Z.B. ist mein Pitch-Iron ca. 70m weit, aber mit etwas Boden sind es nur noch 50m.
Jetzt stelle man sich ein Wasserhindernis direkt vor dem Grün vor, dahinter gehts steil bergab. Man muss also das Grün direkt treffen.
Ich möchte also 60m vom Grün entfernt sein, um einigermaßen sicher drauf zu kommen.
Es kommt dann vor, dass der Ball ins Wasser geht oder über das Grün fliegt.
Zurück zum Können, ich kann nicht mit meinem Können sicher in den Zielkorridor spielen.
Also brauche ich auch nicht frustriert sein, wenn es nicht immer klappt.
Als Anfänger habe ich versucht das Grün aus 100m Entfernung mit einem 7-Eisen zu treffen.
Das die Erfolgschance sehr gering war ist klar, aber als Anfänger war das nicht zu erkennen.
Jetzt schauen mich die Flightpartner an wenn ich selbst bei 120m Entfernung an dem Loch vorlege.
Einschätzung meines Könnens bedeutet für mich zu wissen wie weit ich schlagen kann und wie genau ich auf welche Entfernung ich bin.
Es gibt im Golf so viele Parameter die das Spiel so interessant und kurzweilig machen.
Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Wolfi1970 am 23.04.2015, 19:53 verfassten Beitrag.
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Wikipedia beschreibt im 1. Satz zur Begriffserklärung "Demut" folgendermassen:
"Der Demütige erkennt und akzeptiert aus freien Stücken, dass es etwas für ihn Unerreichbares, Höheres gibt."
Ich halte diese Einstellung im Sport (und im Beruf) generell nicht für zielführend. Aus meiner Sicht sollte man sich selbst hoch gesteckte Ziele setzen, die man mit viel Aufwand gerade noch erreichen kann. Und los gehts mit dem Training. Damit wird die Zielsetzung individuell und man lernt, seine Fähigkeiten einzuschätzen.
Demut im obigen Sinne (Wikipedia) würde mich eher frustrieren als anspornen. Deshalb mag ich den Begriff im Zusammenhang mit Golf nicht.
"Der Demütige erkennt und akzeptiert aus freien Stücken, dass es etwas für ihn Unerreichbares, Höheres gibt."
Ich halte diese Einstellung im Sport (und im Beruf) generell nicht für zielführend. Aus meiner Sicht sollte man sich selbst hoch gesteckte Ziele setzen, die man mit viel Aufwand gerade noch erreichen kann. Und los gehts mit dem Training. Damit wird die Zielsetzung individuell und man lernt, seine Fähigkeiten einzuschätzen.
Demut im obigen Sinne (Wikipedia) würde mich eher frustrieren als anspornen. Deshalb mag ich den Begriff im Zusammenhang mit Golf nicht.
Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Harald-R am 23.04.2015, 20:49 verfassten Beitrag.
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Harald R ... ZUSTIMMUNG!!!!
Mike, den Druck macht man sich schon selber.
Und jeder hat Druck, egal ob er Turniere schaut, zum Pro geht, Turniere spielt, keine Turniere spielt, viel trainiert, wenig trainiert, youtube schaut, viel liest usw. usw. ... natürlich sind wir den Medien und der Propaganda des großen Geschäfts Golf ausgeliefert ... aber das macht doch jeder.
Die Ehrfurcht hat man/kommt meiner Meinung nach nicht von aussen ... es entsteht, wenn du merkst, dass es verschiedene Kriterien gibt, wenn man zB ein niedrige Runde gehen will, auf die man nicht immer Einfluss hat.
Die Flexibilität, wenn man unorthodoxe Trainingsmethoden ausprobiert, viel selbst experimentiert, wird meiner Meinung nach überbewertet. (Habe ich sehr lange gemacht)
Es gibt einfach zu viele Gesetzte, physikalische und physiognomische, um die kommt kaum einer herum. Bei körperlichen Einschränkungen muss man halt ebenso wie die Autodidakten eine funktionierende Kompensation entwickeln, wie es, ich denke mal die meisten Hacker auf unseren Plätzen vormachen.
Ich höre dann oft: Warum schauen die Schwünge auf der Tour denn so verschieden aus?
Es ist sehr einfach: Sie schauen nur so aus, in Wirklichkeit verwenden alle die 8 Gemeinsamkeiten die einen vernünftigen Golfschlag ausmachen.
Es ist wie die Klangfarbe eines Instruments: Die Anzahl der Obertöne und die Auswahl, welche der vielen Obertöne eines Tons mehr ausgeprägt sind, stärker hervortreten, macht den Unterschied zwischen einer Klarinette und einer Geige. Und ausserdem: Wenn du den Einschwingvorgang eines Tones, ganz gleich auf welchen Instrument heraus löscht, also die erste 10tel sec. weg nimmst und nur mehr den reinen Ton hörst, kannst du nur mehr sehr wenige Instrumente voneinander unterscheiden. Das Anstreich-, Anblas- oder Anschlagsgeräusch ist eine der Hauptkriterien um einen Ton überhaupt unterscheiden zu können.
So ähnlich verhält es sich für mich mit Golf.
Welche der 8 Elemente, ich nenne das Typ oder Charakter eines Schwungs, in den Fokus gestellt werden, macht den Unterschied aus. Im Grunde machen alle das Gleiche.
Mike, den Druck macht man sich schon selber.
Und jeder hat Druck, egal ob er Turniere schaut, zum Pro geht, Turniere spielt, keine Turniere spielt, viel trainiert, wenig trainiert, youtube schaut, viel liest usw. usw. ... natürlich sind wir den Medien und der Propaganda des großen Geschäfts Golf ausgeliefert ... aber das macht doch jeder.
Die Ehrfurcht hat man/kommt meiner Meinung nach nicht von aussen ... es entsteht, wenn du merkst, dass es verschiedene Kriterien gibt, wenn man zB ein niedrige Runde gehen will, auf die man nicht immer Einfluss hat.
Die Flexibilität, wenn man unorthodoxe Trainingsmethoden ausprobiert, viel selbst experimentiert, wird meiner Meinung nach überbewertet. (Habe ich sehr lange gemacht)
Es gibt einfach zu viele Gesetzte, physikalische und physiognomische, um die kommt kaum einer herum. Bei körperlichen Einschränkungen muss man halt ebenso wie die Autodidakten eine funktionierende Kompensation entwickeln, wie es, ich denke mal die meisten Hacker auf unseren Plätzen vormachen.
Ich höre dann oft: Warum schauen die Schwünge auf der Tour denn so verschieden aus?
Es ist sehr einfach: Sie schauen nur so aus, in Wirklichkeit verwenden alle die 8 Gemeinsamkeiten die einen vernünftigen Golfschlag ausmachen.
Es ist wie die Klangfarbe eines Instruments: Die Anzahl der Obertöne und die Auswahl, welche der vielen Obertöne eines Tons mehr ausgeprägt sind, stärker hervortreten, macht den Unterschied zwischen einer Klarinette und einer Geige. Und ausserdem: Wenn du den Einschwingvorgang eines Tones, ganz gleich auf welchen Instrument heraus löscht, also die erste 10tel sec. weg nimmst und nur mehr den reinen Ton hörst, kannst du nur mehr sehr wenige Instrumente voneinander unterscheiden. Das Anstreich-, Anblas- oder Anschlagsgeräusch ist eine der Hauptkriterien um einen Ton überhaupt unterscheiden zu können.
So ähnlich verhält es sich für mich mit Golf.
Welche der 8 Elemente, ich nenne das Typ oder Charakter eines Schwungs, in den Fokus gestellt werden, macht den Unterschied aus. Im Grunde machen alle das Gleiche.
Mit Gruß, Euer
Professor
Professor
Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Professor am 24.04.2015, 11:12 verfassten Beitrag.
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Harald,
Du schreibst man solle sich gerade noch erreichbare Ziele setzen - das steht aber diametral entgegengesetzt zur Demut, die ja von unerreichbaren Zielen spricht. Dementsprechend besteht die Demut gerade darin zu erkennen was unerreichbar ist und sich stattdessen mit dem Erreichbaren zu befassen. Das sollte eigentlich genau in Deinem Sinne sein.
Die für mich interessante Frage ist wieso kommt Demut immer im Zusammenhang mit Golf vor, aber so gut wie nie bei anderen Sportarten?
Ulrich
Du schreibst man solle sich gerade noch erreichbare Ziele setzen - das steht aber diametral entgegengesetzt zur Demut, die ja von unerreichbaren Zielen spricht. Dementsprechend besteht die Demut gerade darin zu erkennen was unerreichbar ist und sich stattdessen mit dem Erreichbaren zu befassen. Das sollte eigentlich genau in Deinem Sinne sein.
Die für mich interessante Frage ist wieso kommt Demut immer im Zusammenhang mit Golf vor, aber so gut wie nie bei anderen Sportarten?
Ulrich
Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch ulim am 25.04.2015, 00:37 verfassten Beitrag.
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Wie hoch sind die Ziele die man noch erreichen kann?Aus meiner Sicht sollte man sich selbst hoch gesteckte Ziele setzen, die man mit viel Aufwand gerade noch erreichen kann.
Das ist die Frage die sich gerade im Golf stellt.
Vermutlich weil man eher begreifen kann, dass man das was die Sportler z.B. Profifußball nicht mehr erreicht. Z.B. Ich bin schon zu alt, zuwenig Zeit, andere Interessen usw.wieso kommt Demut immer im Zusammenhang mit Golf vor, aber so gut wie nie bei anderen Sportarten?
Beispiel Boxen, ein Klitschko kann ich nicht werden.
Man kann sich das als Ziel setzen und den Weg dorthin beschreiten, aber nicht wirklich erreichen. Das kann man im weitesten Sinne als Demut bezeichnen.
Beim Golf ist das sehr unterschiedlich, ich schrieb schon vor einiger Zeit ...
Ich gebe meinen Driver einer Frau die um die 55 Jahre alt sein wird und garantiert nicht athletisch gebaut oder trainiert ist.
Ihr Golfspiel auf der Range war auch nicht beeindruckend.
Die nimmt meinen Driver und haut die Bälle damit 20 bis 30 Meter weiter als ich.
Beim Golf kann man nicht am Körper oder an der Bewegung ohne Hilfsmittel erkennen, ob der Golfer richtig gut oder nur schlecht ist.
Wenn ich als schlanker Mann, super chic gekleidet, mit der genialer Ausrüstung am Abschlag stehe, weiß keiner ob ich gut oder schlecht spielen kann.
Das zeigt sich erst nach einigen Bahnen.
Wenn man dann im Profibereich sich umschaut gibt es einige "Übergewichtige" die ab und zu richtig gut spielen.
Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Wolfi1970 am 25.04.2015, 08:33 verfassten Beitrag.
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Das wird, glaube ich, im Golf meist sehr einfach beantwortet. Der beste Schlag, den man jemals gemacht hat, ist die Messlatte. Ab und an liege ich mal bei 250 Meter (bergab, Rückenwind, trockene Fairways), also bilde ich mir ein, dass ich grundsätzlich so weit schlagen kann. Wenn ich etwas realistischer bin (ebenes Fairway, kein Wind), dann schaffe ich immer noch alle Jubeljahre mal die 230 Meter.Wie hoch sind die Ziele die man noch erreichen kann?
Was ich einmal geschafft habe, das kann ich - rein physikalisch gesehen - auch wiederholen. Wenn ich das also als Messlatte nehme, dann kann der Frust gar nicht ausbleiben. Denn wenn ich trainiere und besser werde, dann werden auch meine Ausreißer besser und sind nicht mehr 230 Meter, sondern 250. Also steigt die Messlatte mit der Verbesserung permanent an.
Und so erklärt sich meines Erachtens dann auch die Demut: das Ziel ist im Golf nie erreichbar, weil es durch die positiven Ausreißer definiert wird. Bei den meisten anderen Sportarten gibt es diese positiven Ausreißer in dieser extremen Form nicht.
Ulrich
Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch ulim am 25.04.2015, 10:59 verfassten Beitrag.
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Ebenso gibt es in anderen Sportarten negative Ausreißer in der Größenordnung wie beim Golf eher nicht, bzw oder es ist normal wegen Dynamik und Speed (Fehlpass beim Fußball, beim Tennis ins aus). Beim Golf hat man einen ruhenden Ball, 'alle' Zeit der Welt und haut trotzdem mal einen getoppten oder ein Socket.
Beim Golf schleppt man Fehlschläge auch mehr mit beim Score als in anderen Sportarten. Ein mieses Loch steht auf der Karte, bis zum Schluß. Ein mieses Aufschlagspiel im Tennis kann keiner mehr erkennen, wenn ich dem Gegner auch den Aufschlag abnehme. Da kann man noch nicht mal erkennen ob ich deutlich gebreakt habe oder knapp.
Und man hat beim Golf auch eher das Gefühl man wäre näher an den besten des Sports dran. Ein PAR oder Birdie hat jeder schon mal gespielt, besser kann es Spieth auch nicht auf dem Loch. Man ist also - für einen kurzen Moment- so gut wie ein Profi. Tennis gegen Federer könnte ich den ganzen Tag spielen, ich würde nicht ein Aufschlagspiel gewinnen (wohl nicht mal zwei Punkte in Folge schaffen). Das nährt auch das Gefühl man könnte, obwohl man eher nicht kann.
Demut beim Golf erklärt sich für mich eher daraus das auch die besten ihrer Zunft eine Schwankungsbreite aufweisen die der eines Amateurs ähnelt. Also nicht mal die 'können' es....... Trotz aller Bemühungen entzieht sich dieses Spiel der Kontrolle und zeigt damit auf wie unvollkommen man ist.
Dieter
Beim Golf schleppt man Fehlschläge auch mehr mit beim Score als in anderen Sportarten. Ein mieses Loch steht auf der Karte, bis zum Schluß. Ein mieses Aufschlagspiel im Tennis kann keiner mehr erkennen, wenn ich dem Gegner auch den Aufschlag abnehme. Da kann man noch nicht mal erkennen ob ich deutlich gebreakt habe oder knapp.
Und man hat beim Golf auch eher das Gefühl man wäre näher an den besten des Sports dran. Ein PAR oder Birdie hat jeder schon mal gespielt, besser kann es Spieth auch nicht auf dem Loch. Man ist also - für einen kurzen Moment- so gut wie ein Profi. Tennis gegen Federer könnte ich den ganzen Tag spielen, ich würde nicht ein Aufschlagspiel gewinnen (wohl nicht mal zwei Punkte in Folge schaffen). Das nährt auch das Gefühl man könnte, obwohl man eher nicht kann.
Demut beim Golf erklärt sich für mich eher daraus das auch die besten ihrer Zunft eine Schwankungsbreite aufweisen die der eines Amateurs ähnelt. Also nicht mal die 'können' es....... Trotz aller Bemühungen entzieht sich dieses Spiel der Kontrolle und zeigt damit auf wie unvollkommen man ist.
Dieter
Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Erife am 25.04.2015, 11:22 verfassten Beitrag.
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Ulrich
Ich kann Deine Argumentation verstehen, sie bezieht sich aber nicht auf das, was ich ausdrücken wollte.
Was ich meine ist: unter anderem im Sport geht es mir um hochgesteckt Ziele und den inneren Ansporn oder besser gesagt das innere Feuer, diese zu erreichen. Ob etwas unerreichbar ist, betrachte ich dabei nicht. Würde ich das "Unerreichbare, Höhere" (laut Definition) vor Augen haben, würde mich das blockieren. Daher spielen solche Überlegungen in meinen Denkmustern keine Rolle. Demut hat für mich ausschliesslich etwas mit (starker) Gläubigkeit zu tun. Da ich mich in diesem Bereich aber nicht wirklich gut auskenne, überlasse ich diese Diskussion den Fachleuten.
Harald
Ich kann Deine Argumentation verstehen, sie bezieht sich aber nicht auf das, was ich ausdrücken wollte.
Was ich meine ist: unter anderem im Sport geht es mir um hochgesteckt Ziele und den inneren Ansporn oder besser gesagt das innere Feuer, diese zu erreichen. Ob etwas unerreichbar ist, betrachte ich dabei nicht. Würde ich das "Unerreichbare, Höhere" (laut Definition) vor Augen haben, würde mich das blockieren. Daher spielen solche Überlegungen in meinen Denkmustern keine Rolle. Demut hat für mich ausschliesslich etwas mit (starker) Gläubigkeit zu tun. Da ich mich in diesem Bereich aber nicht wirklich gut auskenne, überlasse ich diese Diskussion den Fachleuten.
Harald
Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Harald-R am 25.04.2015, 13:22 verfassten Beitrag.
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Hallo Harald
das Thema ist in anderen Sportarten das gleiche - es wird nur nicht so viel geschwurbelt, wie im Golf.
Ich spiele selbst seit letzter Saison nach einer längeren Pause wieder aktiv Volleyball in einer recht jungen Mannschaft - ich selbst habe die 40 schon hinter mir gelassen und bin sozusagen im Herbst meiner Volleyball-Laufbahn. Aus meiner Zeit vor der Pause habe ich aber meine Wahrnehmung meiner eigenen Möglichkeiten mitgebracht. Jetzt habe ich das "Glück" lediglich Libero zu sein - also lediglich im Komplex Annahme und Abwehr eingesetzt werde. Von meiner Körpergröße/Athletik/Durchschlagskraft habe ich als Angreifer in der gespielten Liga nichts verloren.
Aber zurück zur Erwartungshaltung. Ich habe von mir in Erinnerung, dass ich eine Annahmequote von gut 75% realisieren kann und mindestens vier bis 5 gute Abwehraktionen gegen harte Angriffe drauf habe - oder besser hatte. Ich trainiere heute weniger, bin langsamer - lediglich mein Spielverständnis und meine Routine "retten" mich in den meisten Fällen. Was ich früher nicht hatte - Leistungslöcher mitten im Satz über mehrere Annahmen hinweg - passiert mir inzwischen leider immer wieder. Meist aufgrund der schlechteren Fitness. Das ist mir bewusst - frustriert mich aber am Spieltag trotzdem. Meine Erwartungshaltung ist einfach eine andere. Spreche ich deshalb von Demut beim Volleyball - nein - warum auch. Entweder lerne ich zu akzeptieren, dass ich nicht mehr der Jüngste bin und finde mich damit ab, oder ich trainiere wieder mehr und versuche, Impulse im Bereich Athletik zu setzen, oder es kommt endlich ein jüngerer, der meinen "Job" besser macht.
Ähnlich beim Golf. Ich weiß, dass ich meinen Drive auf 230-250 Meter schlagen kann, habe aber gelernt, dass ich im Verlauf einer Golfrunde diese 230+ Meter nicht konstant abrufen kann. Das verringert mein Frust-Level deutlich. Ist das Demut? In meinen Augen nicht - es ist Realismus.
Es gibt kaum eine Sportart, bei der Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung soweit auseinander klaffen, wie beim Golf. Wenn ich die Eigeneinschätzung meiner Fittingkunden als Wahrheit betrachten würde, dann bräuchte ich bei Männern nur Driver mit 9° Loft, schwere X-Stiff und Stiff Schäfte und nur Stahlschäfte für Eisen mit mehr als 110 Gramm und hart. Die Zahl der Spieler, die angeblich ihren Ball weit über 210 mit dem Driver schlagen und am Ende innerhalb der physikalischen Gegebenheiten unseres Planeten Erde froh sein können, die 190 Meter zu knacken, ist extrem groß. Das bei einer solch unrealistischen Selbstwahrnehmung der Frustfaktor hoch ist, ist auch klar. Anspruch und Wirklichkeit sind nicht in Deckung zu bringen. Golf wird in der Wahrnehmung schwer, unlösbar und der Spieler wird demütig, weil er eine gute Runde nicht erreichen kann - weil die imaginäre gute Runde von seinen Möglichkeiten her einfach nicht erreichbar ist. Dumme Sache das.
Gruß
Michael
das Thema ist in anderen Sportarten das gleiche - es wird nur nicht so viel geschwurbelt, wie im Golf.
Ich spiele selbst seit letzter Saison nach einer längeren Pause wieder aktiv Volleyball in einer recht jungen Mannschaft - ich selbst habe die 40 schon hinter mir gelassen und bin sozusagen im Herbst meiner Volleyball-Laufbahn. Aus meiner Zeit vor der Pause habe ich aber meine Wahrnehmung meiner eigenen Möglichkeiten mitgebracht. Jetzt habe ich das "Glück" lediglich Libero zu sein - also lediglich im Komplex Annahme und Abwehr eingesetzt werde. Von meiner Körpergröße/Athletik/Durchschlagskraft habe ich als Angreifer in der gespielten Liga nichts verloren.
Aber zurück zur Erwartungshaltung. Ich habe von mir in Erinnerung, dass ich eine Annahmequote von gut 75% realisieren kann und mindestens vier bis 5 gute Abwehraktionen gegen harte Angriffe drauf habe - oder besser hatte. Ich trainiere heute weniger, bin langsamer - lediglich mein Spielverständnis und meine Routine "retten" mich in den meisten Fällen. Was ich früher nicht hatte - Leistungslöcher mitten im Satz über mehrere Annahmen hinweg - passiert mir inzwischen leider immer wieder. Meist aufgrund der schlechteren Fitness. Das ist mir bewusst - frustriert mich aber am Spieltag trotzdem. Meine Erwartungshaltung ist einfach eine andere. Spreche ich deshalb von Demut beim Volleyball - nein - warum auch. Entweder lerne ich zu akzeptieren, dass ich nicht mehr der Jüngste bin und finde mich damit ab, oder ich trainiere wieder mehr und versuche, Impulse im Bereich Athletik zu setzen, oder es kommt endlich ein jüngerer, der meinen "Job" besser macht.
Ähnlich beim Golf. Ich weiß, dass ich meinen Drive auf 230-250 Meter schlagen kann, habe aber gelernt, dass ich im Verlauf einer Golfrunde diese 230+ Meter nicht konstant abrufen kann. Das verringert mein Frust-Level deutlich. Ist das Demut? In meinen Augen nicht - es ist Realismus.
Es gibt kaum eine Sportart, bei der Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung soweit auseinander klaffen, wie beim Golf. Wenn ich die Eigeneinschätzung meiner Fittingkunden als Wahrheit betrachten würde, dann bräuchte ich bei Männern nur Driver mit 9° Loft, schwere X-Stiff und Stiff Schäfte und nur Stahlschäfte für Eisen mit mehr als 110 Gramm und hart. Die Zahl der Spieler, die angeblich ihren Ball weit über 210 mit dem Driver schlagen und am Ende innerhalb der physikalischen Gegebenheiten unseres Planeten Erde froh sein können, die 190 Meter zu knacken, ist extrem groß. Das bei einer solch unrealistischen Selbstwahrnehmung der Frustfaktor hoch ist, ist auch klar. Anspruch und Wirklichkeit sind nicht in Deckung zu bringen. Golf wird in der Wahrnehmung schwer, unlösbar und der Spieler wird demütig, weil er eine gute Runde nicht erreichen kann - weil die imaginäre gute Runde von seinen Möglichkeiten her einfach nicht erreichbar ist. Dumme Sache das.
Gruß
Michael
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Hi Michael,
wenn ich auf der Range trainiere, dann ist da eigentlich immer mindestens einer, der sich filmt bzw. filmen lässt und ein anderer, der mit irgendeinem Trainingsgerät arbeitet und ein Dritter, der keine Bälle prügelt, sondern Drills macht. Alle anderen machen die Ballmaschine leer, aber diese drei gibt es eigentlich immer (manchmal bin ich sogar einer von ihnen).
Mal interessehalber, wie läuft das Training in Deiner Volleyballmannschaft ab - das scheint ja eine durchaus ambitioniertere Truppe als das gemeine Range-Publikum zu sein?
Ich spiele nebenbei auch noch Badminton, zwar eher schlecht, aber es sind immer auch gute Spieler in der Halle, die ich beobachte. Das Training sieht auch bei sehr guten Spielern (und auch bei den Squash-Spielern, die nebenan sind) ganz anders aus als auf der typischen Driving Range. Demut ist bei diesen Sportarten bzw. bei der Art wie sie betrieben werden kein Erfolgsfaktor - beim Golf hingegen schon(*).
Ulrich
(*) Die Aussage klingt pauschal, ist natürlich nicht für 100% gemeint, sondern für die Mehrheit.
Und noch ein PS: habe heute auf der Range dem Typ mit der Kamera versucht die Klais'sche Theorie aus dem Eingangsposting näher zu bringen. Das hat er dankend abgelehnt, er weiss genau was sein Schwungfehler ist und nur daran wird gearbeitet. Und dazu muss er sich halt filmen, weil er die Ausführung der Bewegung selber nicht spürt. Man kann den Mann jetzt bedauern, dass er das Licht noch nicht gesehen hat, aber er hat trotz meiner guten Erfolge in letzter Zeit einen durchaus noch besseren Ball geschlagen
Ulrich
wenn ich auf der Range trainiere, dann ist da eigentlich immer mindestens einer, der sich filmt bzw. filmen lässt und ein anderer, der mit irgendeinem Trainingsgerät arbeitet und ein Dritter, der keine Bälle prügelt, sondern Drills macht. Alle anderen machen die Ballmaschine leer, aber diese drei gibt es eigentlich immer (manchmal bin ich sogar einer von ihnen).
Mal interessehalber, wie läuft das Training in Deiner Volleyballmannschaft ab - das scheint ja eine durchaus ambitioniertere Truppe als das gemeine Range-Publikum zu sein?
Ich spiele nebenbei auch noch Badminton, zwar eher schlecht, aber es sind immer auch gute Spieler in der Halle, die ich beobachte. Das Training sieht auch bei sehr guten Spielern (und auch bei den Squash-Spielern, die nebenan sind) ganz anders aus als auf der typischen Driving Range. Demut ist bei diesen Sportarten bzw. bei der Art wie sie betrieben werden kein Erfolgsfaktor - beim Golf hingegen schon(*).
Ulrich
(*) Die Aussage klingt pauschal, ist natürlich nicht für 100% gemeint, sondern für die Mehrheit.
Und noch ein PS: habe heute auf der Range dem Typ mit der Kamera versucht die Klais'sche Theorie aus dem Eingangsposting näher zu bringen. Das hat er dankend abgelehnt, er weiss genau was sein Schwungfehler ist und nur daran wird gearbeitet. Und dazu muss er sich halt filmen, weil er die Ausführung der Bewegung selber nicht spürt. Man kann den Mann jetzt bedauern, dass er das Licht noch nicht gesehen hat, aber er hat trotz meiner guten Erfolge in letzter Zeit einen durchaus noch besseren Ball geschlagen
Ulrich
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Hallo Ulm,
wir haben Training. Also entsprechendes Aufwärmen mit einem Teil Kräftigung, dann einspielen mit Grundtechniken. Im Anschluss daran Übungen, um bestimmte Teile des Spiels zu verbessern. In der Vorbereitung eher allgemeine Themen wie neue Aufschlagvarianten, Arbeiten an Basics, Stabilisierung der Annahme/Block/Angriffstechnik. In der Saison dann komplexer und orientiert an Ereignissen am jeweiligen Spieltag.
Alles entsprechend auch mit Trainer und entsprechender Grundplanung und Korrekturen. Das entspricht eher den Jungs auf der Range mit Drills, Video, Tools, etc.
Auf der Range arbeite ich auch mit einem generellen Plan und Drills, bzw. Vorgaben von meinem Trainer. Den Automaten mache ich nur leer, wenn ich Gefühl für die Bewegung bekommen möchte, bevor ich auf die Runde gehe.
Gruß
Michael
wir haben Training. Also entsprechendes Aufwärmen mit einem Teil Kräftigung, dann einspielen mit Grundtechniken. Im Anschluss daran Übungen, um bestimmte Teile des Spiels zu verbessern. In der Vorbereitung eher allgemeine Themen wie neue Aufschlagvarianten, Arbeiten an Basics, Stabilisierung der Annahme/Block/Angriffstechnik. In der Saison dann komplexer und orientiert an Ereignissen am jeweiligen Spieltag.
Alles entsprechend auch mit Trainer und entsprechender Grundplanung und Korrekturen. Das entspricht eher den Jungs auf der Range mit Drills, Video, Tools, etc.
Auf der Range arbeite ich auch mit einem generellen Plan und Drills, bzw. Vorgaben von meinem Trainer. Den Automaten mache ich nur leer, wenn ich Gefühl für die Bewegung bekommen möchte, bevor ich auf die Runde gehe.
Gruß
Michael
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