Hallo ulim,
meiner Ansicht nach, sollte man eher den Zusammenhang Lie und Schaftlänge betrachten und berücksichtigen. Nach kurzer Suche habe ich Hogans Specs gefunden.
Im Netz findet sich einmal die Spec-Auflistung für sein 1953 Set- gemessen im USGA Museum:
Und einmal ein Practice-Set im gleichen Haus vermessen:
Interessant ist, dass die Liewinkel im Playing-Set teilweise steiler sind, als im Practice Set. Hogan hatte ja anfangs seiner Karriere massive Hook-Probleme und hat dann begonnen, seinen Schwung so zu modifizieren, dass der Fade sein Standardschlag wurde.
Wesentlich interessanter finde ich aber, dass die Schlägerlängen auch kürzer sein. Leider sind beim Playing-Set keine Längen angegeben, allerdings gehe ich davon aus, dass diese identisch sein sollten, da die Umstellung zwischen Training in Spiel sonst zu groß wäre.
Interessant ist auch, dass die Lieprogression nicht so "harmonisch" ist, wie man sie üblicherweise in den Spezifikationen der Hersteller sieht. Es ist nun mal ein funktionaler Liewinkel, der für diesen Spieler mit seinen Eigenarten gut funktioniert hat.
Das entspricht auch dem, was ich aus meiner Erfahrung heraus gelernt habe: Lie ist eine dynamische Funktion. Vor allem bei technisch stabilen Spielern muss auf den korrekten Lie geachtet werden, um einen zuverlässigen Ballflug ermöglichen zu können. Insofern ist es meiner Ansicht nach sowieso fast müssig, sich bei diesem Spielertypus über einen Standardlie Gedanken zu machen. Diesen gibt es einfach nicht. Tiger Woods spielt seine Eisen 1° upright ausgehend vom Nike Standard. Ist er deswegen ein Hacker?
Natürlich muss man sich als Hersteller überlegen, was man möchte und wie die Grundausrichtung sein soll. Auf jeden Fall aber sollte man ein Material verwenden, dass weitere Anpassungen ermöglicht, sofern diese notwendig sein sollten.
Gruß
Michael