Was bringt ein Mehr an Schlagweite?

Handicap verbessern, Spieltaktik, Konzepte
User avatar
Moderator
Moderator
Posts: 5580
Joined: 16.01.2009, 10:46
Youtube: https://www.youtube.com/c/MarkenGolf
Contact:

Was bringt ein Mehr an Schlagweite?

Postby Moderator » 14.11.2015, 09:46

Ulim hatte mich neulich besucht und beim Thema Handicap bzw. dessen Verbesserung kamen wir auf die Schlagweite zu sprechen.

"10 Meter mehr Drivelänge könnten mich von Hcp. 12 auf unter Hcp. 10 bringen" - so in etwa sein Statement. 10 Meter klingen nun nach nicht viel (auch wenn es real schwierig ist, ad hoc 10 Meter bei gleicher Konstanz weiter zu schlagen). Aber seine Argumentation ist schlüssig:

10 Meter mehr Drive auf einem Par4 bedeutet eine Eisenlänge weniger zum Grün. Mehr Loft beim Eisen = mehr Präzision bei der Annäherung. Mit der Drivelänge steigt aber vermutlich auch die Schlagweite der Eisen, insofern könnten es auch zwei Eisenlängen weniger sein: noch mehr Genauigkeit.

Beispiel Par4 mit 340 m:

alt
Drive 200 m, 140 m zum Grün ein Eisen 7

neu
Drive 210 m, 130 m zum Grün ein Eisen 8 oder gar 9

Auch vermeindlich kleine Schritte führen zum Erfolg.

Mike
"Der Zweifel ist der Weisheit Anfang."
René Descartes (1596 - 1650),
Philosoph und Mathematiker

https://www.marken-golf.de
Unterwössen im Chiemgau

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Moderator am 14.11.2015, 09:46 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

akay
Posts: 474
Joined: 01.06.2011, 14:24

Postby akay » 14.11.2015, 21:41

Kann ich nachvollziehen, allerdings sollte man fürs Hcp nochmal betonen, dass die 10m mehr Drivelänge _IM DURCHSCHNITT_ erzielt werden müssen. Das bedeutet neben der absoluten Drivelänge (die man ggf. durch einen längeren Schaft, mehr Loft, besseres Material erzielen könnte) auch und vor allem konsistente Drives und die auch nur in Ausnahmefällen abseits des Fairways.

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch akay am 14.11.2015, 21:41 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

Greenjudge
Posts: 398
Joined: 17.08.2009, 09:41

Postby Greenjudge » 16.11.2015, 12:56

Die Überlegung von Ulim und Mike ist nicht von der Hand zu weisen. Länge bedeutet einiges aber nicht alles.
Meine Beobachtungen: wer auf den Par 3 Birdies spielt und eine Puttstatistik besser als 2 hat kommt auch an eine Score von 10 über heran, das entnehme ich den Rundenergebnisses der Handicapper zwischen minus 3 und minus 10.
Doppelbogeys dürfen dann allerdings nicht passieren.

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Greenjudge am 16.11.2015, 12:56 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
Moderator
Moderator
Posts: 5580
Joined: 16.01.2009, 10:46
Youtube: https://www.youtube.com/c/MarkenGolf
Contact:

Postby Moderator » 16.11.2015, 15:12

Hat zwar nichts mit der Schlagweite zu tun, aber Ulrich hat noch einen zweiten Prüfstein fürs Handicap:

Annäherungsschläge unter 50 m --- Ziel: Chip und Putt, also 2 Schläge. Er hat hier (sofern ich mich erinnere) eine Quote von rund 35%.

Ich sehe es als überschaubares Ziel, diese zwei Stellschrauben zu trainieren anstatt pauschal zu üben:

1. Schlagweite/Genauigkeit moderat erhöhen
2. Annäherung präzisieren

Mike
"Der Zweifel ist der Weisheit Anfang."
René Descartes (1596 - 1650),
Philosoph und Mathematiker

https://www.marken-golf.de
Unterwössen im Chiemgau

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Moderator am 16.11.2015, 15:12 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

VT
Posts: 382
Joined: 26.12.2009, 17:50

Postby VT » 16.11.2015, 22:54

Annäherungsschläge unter 50 m --- Ziel: Chip und Putt, also 2 Schläge. Er hat hier (sofern ich mich erinnere) eine Quote von rund 35%.
Bravo Ulrich!!

Eine Quote von 35% mit 2 Schlägen und vielleicht 5% mit 4 Schlägen, macht einen Schlagdurchschnitt von 2,7. Das ist je nachdem von wo gespielt wurde Tourdurchschnitt. Mark Broadie der Meister der Golfstatistik hat dazu ein kleines Diagramm gefertigt. Übrigens auch für alle anderen Längen.

Image

So richtig viel Potenzial ist da nicht mehr für Verbesserung im kurzen Spiel. Das heisst allerdings im Umkehrschluss, dass Du für eine HCP-Verbesserung tatsächlich mehr Länge mit gleicher Konstanz brauchst.

Gruss Volker

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch VT am 16.11.2015, 22:54 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

ulim
Posts: 883
Joined: 28.01.2013, 13:25

Postby ulim » 17.11.2015, 01:12

Die Zahl stimmt nicht ganz und der Tour-Vergleich ist irreführend, weil ich ein anderes Spiel spiele als die großen Jungs.

Zunächst einmal sind es 29,9% bei 49 Runden dieses Jahr. Und ich zähle Up&Down ja nicht nur zum Par (wie AFAIK die Tour-Spieler), sondern ganz allgemein, sobald ich innerhalb von 50 Metern bin. Das kann dann auch ein Up&Down zum Doppel-Bogey sein. Und die Schläge aus dem Grünbunker sind da auch nicht dabei, da habe ich eine eigene Statistik, die liegt bei 18,8%.

Aus meiner Sicht ist das alles nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Ich liege natürlich öfter knapp neben dem Grün als 50 Meter davor, das sollte man auch bedenken. Bei HCP 12 kontrolliere ich meine Länge ganz gut, so dass ich entweder das Grün angreife - dann liege ich bei einem Fehlschlag knapp daneben oder im Bunker - oder eben auf ca. 80-100 Meter vorlege, wo ich einen vollen Schlag auf's Grün mache. Wenn der daneben geht, dann habe ich wieder einen kurzen Chip oder Bunkerschlag.

Meine Gemeinsamkeit mit den Tour-Spielern ist vielleicht die: wenn ich 30-50 Meter vor dem Grün liege, dann lief an dem Loch etwas krass daneben.

Jetzt also meine Überlegung: wenn ich von HCP 12 auf, sagen wir mal, 8-9 kommen will, dann muss ich 3-4 Schläge pro Runde sparen. Ich treffe 24,1% der Grüns regulär, d. h. 4,3 pro Runde. Da müsste ich also so in etwa auf 7-8 kommen, da ich im Schnitt bei vollen Schlägen ins Grün 6,6 Meter von der Fahne liege, also mit zwei Putts auskommen sollte.

Ich vermute mal mit 10 Metern extra Länge hätte ich diese 3-4 GIRs im Kasten, eben weil dann auch meine Eisen länger wären (angenommen ist hier, dass die 10 Meter durch eine Technikverbesserung kommen). Mein Material ist dank Mike ohnehin schon ziemlich ausgereizt, wobei den Driver, den mir vor vier Jahren Michael Welwarsky gefittet hat, noch niemand schlagen konnte, auch nicht Grand Golf.

Wollte ich die 3-4 Schläge hingegen über das kurze Spiel hereinholen, so müsste ich aus 5,4 Ein-Putts dann 9 machen - also quasi 27 Putts pro Runde im Schnitt. Das halte ich für annähernd unmöglich.

Eine Kombination aus beidem ist natürlich möglich (2-3 GIRs, 10% extra Up&Down), aber beides zu trainieren erfordert zuviel Zeit.

Ulrich

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch ulim am 17.11.2015, 01:12 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

Erife
Posts: 66
Joined: 01.06.2011, 14:23

Postby Erife » 17.11.2015, 17:35

so weit ich mich erinnere gelten für die Amateure die gleichen Ergebnisse wie für die Pros, nur halt mit etwas höheren Werten. Insofern ist das Spiel kein ganz anderes....

Dieter

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Erife am 17.11.2015, 17:35 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

VT
Posts: 382
Joined: 26.12.2009, 17:50

Postby VT » 18.11.2015, 08:47

Eine Kombination aus beidem ist natürlich möglich (2-3 GIRs, 10% extra Up&Down), aber beides zu trainieren erfordert zuviel Zeit.
Dann fang doch jetzt im Winter mit Länge bolzen an. Einen Thread hierzu gibt es ja im Forum.

http://www.golfhaus.de/forum/ftopic1379.html

Allerdings spielt hier die Nachhaltigkeit ein grosses Thema. Jeder hat ein bestimmtes Fitnesslevel abhängig von seinem gewohnten Tagesablauf. Die einen sind Bürohocker vielleicht auch noch körperliche Defizite, die anderen sind körperlich fit weil sie handwerklich arbeiten oder eine andere Sportausbildung vorher hatten. Von einem niedrigen oder auch durchschnittlichen Fitnessniveau ist es relativ einfach kurzfristig mit regelmässigem Training durch Hanteltraining etc. 10m Drivelänge herauszuholen. Wenn dieser Fitnesszustand allerdings nicht beibehalten wird, kann man die Drivelänge oder SKG eben auch nicht erhalten und fällt wieder zurück. Also muss man sich entscheiden den Trainingsablauf in sein wöchentliches Programm mit einzubauen oder weiterhin kurzes Spiel üben.

Ich kann das sehr gut beurteilen, denn ich habe mich vor 1,5 Jahren für regelmässiges Fitnesstraining entschieden und habe die erste Golfsaison ohne körperliche Defizite hinter mir. Dazu kommt auch ein sehr schönes Gefühl auf dem Platz wenn die längeren Spielpartner auf einmal merken, dass sie ausgedrived werden.

Volker

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch VT am 18.11.2015, 08:47 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
aPerfectSwing
Posts: 2032
Joined: 03.02.2009, 14:07
Location: Nienburg
Contact:

Schlagweiten für das Handicap

Postby aPerfectSwing » 18.11.2015, 21:04

Moin,

ich nehme als Basis gerne die Tests auf dem Buch "Der ultimative Weg zum besserem Golf" von Mark Matthies als Referenz.

Er weist deutlich darauf hin, dass es neben der reinen Schlagweite und Genauigkeit im Bereich der Golftechnik ebenso auf die Bereiche Geist, Körper und Ausrüstung ankommt. Erst alles auf einem entsprechendem Niveau macht ein entsprechendes Spiel möglich. Oder man hat Bereiche die besser sind und andere Segmente ausgleichen.

Schlaglänge inkl. Roll mit dem Driver
Hcp 10-12: 180m bei seitlicher Abweichung von 18m
Hcp 7-9: 195m bei seitlicher Abweichung von 16m

Schlaglänge Eisen 9 (Carry)
Hcp 10-12: 95m bei seitlicher Abweichung von 8,8m
Hcp 10-12: 100m bei seitlicher Abweichung von 7,8m

Abweichung Chip aus 25m
Hcp 10-12: 2,1m
Hsp 7-9: 1,8m

Es gibt dann noch Tests für Putten, Lob, Sand, längere eisen, Hölzer, etc...
Erst wenn alles Bereiche in dem Segment liegen, dann wird es auch was.

Was Volker geschrieben hat, dass kann ich aus eigener Erfahrung ausdrücklich unterstützen. Eine bessere Fitness hilft enorm weiter und ich muss für mehr Weite regelmäßig etwas tun. Mache ich das nicht, dann komme ich auf eine SKG mit dem Driver von 95 - 100 mph. Ab 100 mph benötige ich regelmäßiges Training. Das bringt mir dann 5-10 mph mehr.

Gruß
Martin

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch aPerfectSwing am 18.11.2015, 21:04 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

ulim
Posts: 883
Joined: 28.01.2013, 13:25

Postby ulim » 18.11.2015, 22:26

Ich mache schon seit vielen Jahren Kieser-Training, das ist eine gesundheitsorientierte Methode und vor allem querbeet durch alle Muskelgruppen. In dem Bereich will ich eigentlich nichts verändern, ebensowenig beim Material.

Es bleibt mir eigentlich nur eine Technikverbesserung, also später schlagen mit mehr Lag. Ob das klappt ist natürlich fraglich, aber es ist ja auch gar nicht mein primäres Ziel mich zu verbessern. Die Diskussion mit Mike entstand nicht aus einem Plan oder Wunsch meinerseits heraus, sondern wir haben nur so gequatscht. Mit meinem Spielniveau bin ich sehr zufrieden, es macht Spaß und ist nicht besonders trainingsintensiv.

"10 Meter extra" war meine spontane Antwort auf Mikes Frage was mir am meisten bringen würde für mein Handicap. Früher, als ich noch ungenauer spielte, schien mir das weniger wichtig.

Ulrich

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch ulim am 18.11.2015, 22:26 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
Professor
Posts: 1078
Joined: 20.01.2009, 17:05
Location: Linz
Contact:

Postby Professor » 19.11.2015, 00:47

Ich mache schon seit vielen Jahren Kieser-Training, das ist eine gesundheitsorientierte Methode und vor allem querbeet durch alle Muskelgruppen. In dem Bereich will ich eigentlich nichts verändern, ebensowenig beim Material.

Es bleibt mir eigentlich nur eine Technikverbesserung, also später schlagen mit mehr Lag. Ob das klappt ist natürlich fraglich, aber es ist ja auch gar nicht mein primäres Ziel mich zu verbessern. Die Diskussion mit Mike entstand nicht aus einem Plan oder Wunsch meinerseits heraus, sondern wir haben nur so gequatscht. Mit meinem Spielniveau bin ich sehr zufrieden, es macht Spaß und ist nicht besonders trainingsintensiv.

"10 Meter extra" war meine spontane Antwort auf Mikes Frage was mir am meisten bringen würde für mein Handicap. Früher, als ich noch ungenauer spielte, schien mir das weniger wichtig.

Ulrich
Sorry Ulim, aber ich musste ein wenig schmunzeln nach deinem Beitrag.
Mir ist da etwas aufgefallen.

Von unten nach oben
"Als ich noch ungenauer spielte ..."
Warum hast du dann hcp12?
"10m extra" ist, wie Martin schon geschrieben, das unwichtigste Thema um sein Hcp unter 10 zu bringen. (Vielleicht um es von -1 auf 0 zu bringen)
"Es bleibt mir eigentlich nur eine Technikverbesserung"
JEIN!!! Ja, was deine Schlagkonstanz betrifft (lass einfach die Doppelbogeys, Out und Wasserbälle weg ... ) und Nein, was deinen Ansatz, "später schlagen und mehr Lag" betrifft.

Meine Erfahrung ist: ( sie wird dir möglicherweise helfen können)
Man kann dem Körper nicht befehlen, etwas zu tun, dessen Bewegung er nicht kennt. Selbst der Wunsch ist für mich nicht real. (Außer dass ich versuchen würde, so früh als möglich zu schlagen, also so stark wie möglich gleich nach dem Umkehren drauf zu drücken um darüber zu staunen, wie spät ich auf einmal schlage , flacher Ballflug)
Ja, Golf empfinde ich als das Spiel der großen Gegensätze, man muss (ich muss) immer das Gegenteil von dem tun, was man glaubt tun zu müssen (wenn man versucht dem Körper einen Begehl zu geben den er nicht kennt ... Ähm ... dessen Ausführung er nicht kennt.)

Meine zweite Erfahrung ist, bitte nicht bös sein, ch spreche nur von meinen Erfahrungen, dass ein Wunsch nur dann umsetzbar ist, wenn man dem Körper die Ausführung überlässt, ohne zu wissen und sich vorstellen zu können, wie er das überhaupt macht, indem man den Wunsch außerhalb des Körpers setzt.
-ich möchte einen flachen Ball schlagen.
-ich möchte einen Ball 20-30m recht vom Ziel landen sehen
-ich möchte beides auf einmal können
-ich gönne dem Körper die Erleichterung nicht, indem ich bei der Übung den Ball zum hinteren Fuß lege, im Gegenteil, er wird immer weiter nach vor wandern.
-ich will die Kombinatin der beiden Übungen nur mit Halbschwung spielen und versuche nicht weit zu schlagen, im Umkehren etwas zu warten um am Beginn des Abschwungs das Gewicht des Schlägerkopfs zu spüren.

Vielleicht gefällt dir der eine oder andere Ansatz
Dein, Professor
Mit Gruß, Euer
Professor

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Professor am 19.11.2015, 00:47 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

Erife
Posts: 66
Joined: 01.06.2011, 14:23

Re: Schlagweiten für das Handicap

Postby Erife » 19.11.2015, 02:03

Moin,

ich nehme als Basis gerne die Tests auf dem Buch "Der ultimative Weg zum besserem Golf" von Mark Matthies als Referenz.

Er weist deutlich darauf hin, dass es neben der reinen Schlagweite und Genauigkeit im Bereich der Golftechnik ebenso auf die Bereiche Geist, Körper und Ausrüstung ankommt. Erst alles auf einem entsprechendem Niveau macht ein entsprechendes Spiel möglich. Oder man hat Bereiche die besser sind und andere Segmente ausgleichen.

Schlaglänge inkl. Roll mit dem Driver
Hcp 10-12: 180m bei seitlicher Abweichung von 18m
Hcp 7-9: 195m bei seitlicher Abweichung von 16m

Schlaglänge Eisen 9 (Carry)
Hcp 10-12: 95m bei seitlicher Abweichung von 8,8m
Hcp 10-12: 100m bei seitlicher Abweichung von 7,8m

Abweichung Chip aus 25m
Hcp 10-12: 2,1m
Hsp 7-9: 1,8m

Es gibt dann noch Tests für Putten, Lob, Sand, längere eisen, Hölzer, etc...
Erst wenn alles Bereiche in dem Segment liegen, dann wird es auch was.

Was Volker geschrieben hat, dass kann ich aus eigener Erfahrung ausdrücklich unterstützen. Eine bessere Fitness hilft enorm weiter und ich muss für mehr Weite regelmäßig etwas tun. Mache ich das nicht, dann komme ich auf eine SKG mit dem Driver von 95 - 100 mph. Ab 100 mph benötige ich regelmäßiges Training. Das bringt mir dann 5-10 mph mehr.

Gruß
Martin
Hi Martin,

ich habe das Buch auch gelesen, doch mir sind diese Zahlengruppen viel zu starr, zu theoretisch - und auch meiner Erfahrung nach nicht repräsentativ. Ich kenne keinen Single-Hcper (der sein Hcp spielt, nicht der sich seit Jahren auf dem Weg Richtung zweistellig ist) der seinen Driver nur 195m schlägt. Die kurzen Single liegen knapp über 200m, der Rest liegt eher im Bereich 220/230m und mehr (war ja mit Roll) Auch ein Eisen 9 mit 100m spielt keiner (der kürzeste Single den ich kenne, liegt mit dem 9er bei eher 115, 120m)
Sprich es mag zwar möglich sein diesen Zahlen/Weiten nach zu spielen, nur in freier Wildbahn habe ich noch kein freilaufendes Exemplar gesehen das wirklich so spielt.
Ich gestehe sofort zu das Länge alleine nichts bedeutet. Ich würde auch den Effekt von 10m mehr nicht überbewerten (die Ausgangsfrage oder so). Kommt immer darauf an wo man die Schläge in der Runde verliert, ob die 10m wirklich etwas bringen. Und wo die 10m her kommen können? Fitness scheint es ja nicht zu sein... Schwunggüte? Treffmoment? Oder ist einfach das Ende der Fahnenstange erreicht? Ich könnte bspw Schwimmen trainieren wie ein wilder. Wirklich schnell würde ich nie werden. Vielleicht geben die Muskeln aufgrund ihrer genetischen Veranlagung nicht her. Vielleicht würde es aber über anderes Fitnesstraining doch gehen....

Nur meine Gedanken...

Servus

Dieter

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Erife am 19.11.2015, 02:03 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
aPerfectSwing
Posts: 2032
Joined: 03.02.2009, 14:07
Location: Nienburg
Contact:

Schlagweiten für das Handicap

Postby aPerfectSwing » 19.11.2015, 05:21

Moin,

das Jetlag lässt mich doch sehr früh aufstehen, da habe ich ein wenig Zeit extra, um hier zu schreiben.

@ulim: Danke für die Erläuterung, ich habe Deine Motivation gut verstanden und kann Deiner Argumentation gut folgen. Klingt danach, dass Du Spaß an Deinem Spiel hast!

@Professor: Guter Gedankengang und Erlebnisse. Der Verstand bringt einem auch aus meiner Sicht keinen besseren Golfschwung, der Körper muss es herausfinden und begreifen. Habe das Thema "echtes und dauerhaftes Lernen im Golf" ja gerade wieder einmal bei Fred Shoemaker vertieft. Gestern habe ich mit meinem Pfad beim Driver experimentiert. Ziel war es bei meiner Übung hier Varianz zu erleben. Von 15 Grad von Innen bis zu 5 Grad von Außen war alles dabei. Ich entwickle gerade eine gute Wahrnehmung dafür und bekomme so deutlich mehr Konstanz in mein Driverspiel.

@Dieter:
Ich kann Deine Beobachtungen nachvollziehen. Ich interpretiere die Daten in dem Buch immer deutlich unter der Voraussetzung das dies die mindestens notwendigen Daten sind. Entscheidend ist, dass dann in ALLEN Bereichen die Ergebnisse auf dem Niveau z.B. 7-9 sein müssen. Wie oben geschrieben muss sonst ein Ausgleich z.B. durch mehr Schlagweite/Konstanz erfolgen. Das ist fast immer der Fall. Wobei ich auch freilaufende Exemplare kenne, die durchaus in dem genannten Bereich sind. Das ist aber in der Tat die Ausnahme.
Und wo die 10m her kommen können? Fitness scheint es ja nicht zu sein... Schwunggüte? Treffmoment? Oder ist einfach das Ende der Fahnenstange erreicht?
Das kann man nur individuell sagen. Immer eine spannende Analyse.

Gruß aus dem Norden

Martin

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch aPerfectSwing am 19.11.2015, 05:21 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
Moderator
Moderator
Posts: 5580
Joined: 16.01.2009, 10:46
Youtube: https://www.youtube.com/c/MarkenGolf
Contact:

Postby Moderator » 19.11.2015, 08:16

"Fitness" fällt immer wieder, aber der Begriff allein ist mir zu unscharf. Was ist damit genau gemeint und von welchem Level wird ausgegangen?

Es gibt genügend Beispiele, dass weder ein Waschbrettbauch noch Muskelmasse einen Vorteil für den Amateur bringen. Ebenso extreme Gelenkigkeit. Und Schnellkraft kann man nicht trainieren, die hat man oder eben nicht. Wer jetzt unterdurchschnittlich fit ist und bislang wenig Sport betrieben hat, für den ist ein gemässigter Einstieg (Koordinationstraining, Konditionstraining) durchaus sinnvoll. Die mentale Fitness (das grösste Potential) wird dagegen meist ausgeklammert.

Ich sehe den Golfschwung und die Möglichkeit zur Verbesserung immer noch als einen Mix aus:

1/3 passendes Equipment
1/3 Schwungoptimierung
1/3 Spieltaktik

Mike
"Der Zweifel ist der Weisheit Anfang."
René Descartes (1596 - 1650),
Philosoph und Mathematiker

https://www.marken-golf.de
Unterwössen im Chiemgau

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Moderator am 19.11.2015, 08:16 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

ThinK
Posts: 447
Joined: 25.08.2010, 16:27

Re: Was bringt ein Mehr an Schlagweite?

Postby ThinK » 19.11.2015, 11:02

Ulim hatte mich neulich besucht und beim Thema Handicap bzw. dessen Verbesserung kamen wir auf die Schlagweite zu sprechen.

"10 Meter mehr Drivelänge könnten mich von Hcp. 12 auf unter Hcp. 10 bringen" - so in etwa sein Statement. 10 Meter klingen nun nach nicht viel (auch wenn es real schwierig ist, ad hoc 10 Meter bei gleicher Konstanz weiter zu schlagen). Aber seine Argumentation ist schlüssig:

10 Meter mehr Drive auf einem Par4 bedeutet eine Eisenlänge weniger zum Grün. Mehr Loft beim Eisen = mehr Präzision bei der Annäherung. Mit der Drivelänge steigt aber vermutlich auch die Schlagweite der Eisen, insofern könnten es auch zwei Eisenlängen weniger sein: noch mehr Genauigkeit.

Beispiel Par4 mit 340 m:

alt
Drive 200 m, 140 m zum Grün ein Eisen 7

neu
Drive 210 m, 130 m zum Grün ein Eisen 8 oder gar 9

Auch vermeindlich kleine Schritte führen zum Erfolg.

Mike
Nur dass diese Weiten alles andere als realistisch sind. Jemand der ein Eisen 9 dann 130 m schlagen kann, der wird auch deutlich weiter als 210 m driven. Da sind wir dann eher im Bereich 250 m. Warum ich das sagen kann, weil das meine Werte sind. Spiel ich deswegen ein Hdc gegen 0, obwohl mir das so manche Tabelle die zu Weiten etwas aussagen möchte prophezeien würde? Bei weitem nicht ;)

Was ich damit sagen will: 10 m mit dem Driver sind nicht 10 m mit dem Eisen 9 ;)

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch ThinK am 19.11.2015, 11:02 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
Moderator
Moderator
Posts: 5580
Joined: 16.01.2009, 10:46
Youtube: https://www.youtube.com/c/MarkenGolf
Contact:

Postby Moderator » 19.11.2015, 11:04

Spielst Du diese Weiten kontrolliert?
Wo machst Du Deine Fehler?
Wie viele Schläge brauchst Du auf 18 Loch?

Mike
"Der Zweifel ist der Weisheit Anfang."
René Descartes (1596 - 1650),
Philosoph und Mathematiker

https://www.marken-golf.de
Unterwössen im Chiemgau

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Moderator am 19.11.2015, 11:04 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
Professor
Posts: 1078
Joined: 20.01.2009, 17:05
Location: Linz
Contact:

Postby Professor » 19.11.2015, 12:33

Ich sehe den Golfschwung und die Möglichkeit zur Verbesserung immer noch als einen Mix aus:

1/3 passendes Equipment
1/3 Schwungoptimierung
1/3 Spieltaktik
Mike, du bist Schlägermacher ... du musst das so sehen. :D
Mit Gruß, Euer
Professor

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Professor am 19.11.2015, 12:33 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
Moderator
Moderator
Posts: 5580
Joined: 16.01.2009, 10:46
Youtube: https://www.youtube.com/c/MarkenGolf
Contact:

Postby Moderator » 19.11.2015, 12:50

Da stellt sich die Frage nach Huhn oder Ei.

Du meinst also, das Equipment sei egal? Oder der Schwung oder die Spieltaktik? Jeweils eine interessante These, wäre einzigartig in der Sportwelt.

Mike
"Der Zweifel ist der Weisheit Anfang."
René Descartes (1596 - 1650),
Philosoph und Mathematiker

https://www.marken-golf.de
Unterwössen im Chiemgau

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Moderator am 19.11.2015, 12:50 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
aPerfectSwing
Posts: 2032
Joined: 03.02.2009, 14:07
Location: Nienburg
Contact:

Körper auch interessant?

Postby aPerfectSwing » 19.11.2015, 13:34

Moin,

ich klammere den Bereich Körper/Fitness beim Coaching nie aus. Es ist ein elementarer Bestandteil, wir betreiben hier ja GolfSPORT!

Beweglichkeit hilft und auch Kraft. Ich arbeite gemeinsam mit einem Top Physiotherapeuten und wir haben genug Beispiele, um hier oft elementare Themen, die dem normalen Amateur deutlich weiterhelfen, oft genug weiter helfen.

Bei mir selber konnte ich die Beweglichkeit meiner LWS/BWS durch wenige regelmäßige Übungen wesentlich verbessern.

Der Körper ist nun mal unser Werkzeug.

Golftechnik, Geist und Ausrüstung sind natürlich auch dabei.

Martin

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch aPerfectSwing am 19.11.2015, 13:34 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.

User avatar
Professor
Posts: 1078
Joined: 20.01.2009, 17:05
Location: Linz
Contact:

Postby Professor » 19.11.2015, 16:14

Ich sehe den Golfschwung und die Möglichkeit zur Verbesserung immer noch als einen Mix aus:

1/3 passendes Equipment
1/3 Schwungoptimierung
1/3 Spieltaktik
Da stellt sich die Frage nach Huhn oder Ei.

Du meinst also, das Equipment sei egal? Oder der Schwung oder die Spieltaktik? Jeweils eine interessante These, wäre einzigartig in der Sportwelt.
War natürlich nur auf das 1/3 Material bezogen.

Es ist mir einfach eine zu generelle Aussage.

Für mich war es als Anfänger das Wichtigste, mit dem passenden Material anzufangen, um mir 'nix falsches' einzulernen.
Und ich werde nie einen Vergleich nennen können, wie es mir ergangen wäre, hätte ich immer nur Standard Schläger von der Stange gekauft.

In meinem Oboenunterricht bei einem Wiener Philharmoniker war ich immer ganz überrascht, wie mein Prof. auf meiner sehr alten, klapprigen Oboe perfekt spielen konnte. Und so sehe ich das auch bei den Golfschlägern.

Je besser man wird, umso weniger kann man sich 'auf das Material' ausreden. Wie gesagt, ich spielte mit zu kurzen Schlägern und für mich zu flachen Lie eine sehr passable Runde. Weil die Schläger nun schon besser zu meinem 'neuen' Schwung passten??? Jedenfalls hat es mein Denken über das Fitten wesentlich geändert.

Ich glaube, man sollte sich öfter fitten lassen ... (uff, man muss höllisch aufpassen bei diesem Wort.... :D

Ich würde sagen: (um einen berühmten Titel heranzuziehen: 'Endlich Einstellig')

1/5 Material
1/5 Fitness
1/5 Technik
1/5 Mentale Verfassung
1/5 Score Management
Mit Gruß, Euer
Professor

Die Betreiber vom Golfhaus.de distanzieren sich hiermit ausdrücklich von dem durch Professor am 19.11.2015, 16:14 verfassten Beitrag.
Und berufen sich auf TMG Abschnitt 3 / Verantwortlichkeit. Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzen, bitten wir um Benachrichtigung.


Return to “Fortgeschrittene”

Who is online

Users browsing this forum: No registered users and 3 guests