Swingweight, MOI, Counter Balancing,..

Alles zum Thema Bau eines Golfschlägers
Apfel
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Postby Apfel » 19.05.2015, 14:09

Hallo Mike,

ich hab zwei Klienten mit Schlägern von Dir, die sehr lang sind und mit dem Schwunggewicht über F liegen. Damit wird der Schwung sehr mühsam und die Bälle tendenziell fett.

Wie weit kannst Du das Gewicht reduzieren, wenn wir die einschicken?

Idealerweise müssten wir auf D1 etwa.
Habe auch stark verlängerte Eisen mit SW über F mehrere Runden gespielt. Einzelne Schläge sind durchaus machbar aber dauerhaft volle Runden damit für mich nicht vorstellbar. Nach ein paar Schläge fange ich mit SW über F die Erde umzugraben.
Bei sehr langen Schlägern auf D1 kommen ist eher nicht sinnvoll. Das Gesamtgewicht wird für mich unbrauchbar. Beim extremen Gesamtgewicht ist es kaum möglich im Schwung das Gleichgewicht zu halten. Mit zu leichtem Kopf dagegen verliere ich das Schwunggefühl. (Habe bereits unzählige versuche hinter mir)
Mit einem leichten Schaft (bei mir 73g) etwas reduzierten Kopfgewichten (-10g) und einem Zusatzgewicht von ~ 50g im Griff komme ich bei meinen Eisen auf D2. Durchaus Spielbar. Meine Versuche haben ergeben, dass ohne einen leichten Schaft die stark verlängerten Eisen für mich leider nicht spielbar sind.

Hat jemand bereits Erfahrung mit sehr leichten Schäften? Wie weit komme ich mit Gewicht nach unten bei einem Schaft in regular?
Vielleicht habt ihr bereits extrem leichte Schäfte bei Eisen verbaut.

Gruß
Apfel

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MW
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Postby MW » 19.05.2015, 17:00

Hallo Apfel,

die leichteste, mir bekannte Variante für Eisen ist der Matrix Radix 4. Gewicht beim Regular Flex sind 47 Gramm Rohlänge.

Beim Thema Backweighting für Vollschwungschläger bin ich sehr zwiespältig, wenn man damit das Schwunggewicht manipulieren möchte. Gewicht im Griff ändert nur die Gesamtmasse, die Wahrnehmung des Griffendes im Schwung, nicht aber die Trägheit des Systems. Wenn man also versucht, die Spielbarkeit eines Satzes mit einem zu hohen Schwunggewicht durch Backweighting zu verbessern, geht das normalerweise schief. Die Trägheit bleibt identisch und die Masse wird erhöht. Insgesamt für die allermeisten Spieler eine schlechte Wahl.

Schaftgewicht ist eine mögliche Stellschraube, kann aber auch in die Hose gehen, wenn es zu leicht von der statischen Masse her wird. Der einzige, mir bekannte, seriöse Weg, um Schläger mit 2 Inch längeren Schäften spielbar zu bekommen, wenn wir von "normalen" Schaftgewichten im Bereich zwischen 70 und 120+ gr reden, ist das nutzen sehr leichter Köpfe. Rein rechnerisch müsste ein Kopf ca. 20 gr leichter werden, um aus einem Schwunggewicht im F-Bereich ein Schwunggewicht im D Bereich zu machen. Da wird das Angebot sehr knapp.

Ich hatte auch gerade wieder so ein Exemplar zum Fitting. Junger, sehr großer Spieler, der in einem Golffachgeschäft auf 2 Inch längere TM Eisen mit dem entsprechenden Standardschaft aus Stahl gefittet wurde. Der Spieler traf von 10 Bällen 8 mal fett - Der Golflehrer war dabei und hochgradig unzufrieden, weil der Spieler keine Änderungen umsetzen konnte, das das Material es nicht zugelassen hat. Am Ende des Tages waren wir bei 1 Inch längeren Schlägern und einem 65 gr Schaft angekommen. Erste Rückmeldungen sind sehr positiv, der Spieler hat wieder Spaß, die vielen fetten Treffer sind weg und Korrekturen des Lehrers können endlich umgesetzt werden.

Gruß
Michael

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Apfel
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Postby Apfel » 20.05.2015, 13:12

Schwunggewicht durch Backweighting zu verbessern, geht das normalerweise schief.

Gruß
Michael
Hallo Michael,
du hast sicherlich Recht. Reines Backweighting habe ich auch versucht, ging bei mir auch nicht.
Das Gesamtgewicht und die Gewichtsverteilung muss von Anfang an betrachten werden. Ein System schwerer zu bekommen ist keine Kunst, aber leichter bauen ist sicherlich eine Herausforderung.

Könntest du zur Qualität der leichten Schäfte etwas sagen? Sind die leichten Schäfte halbwegs „funktional rund“?

Gruß
Apfel

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MW
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Postby MW » 20.05.2015, 21:12

Hallo Apfel

die Radix 4 sind ordentliche Schäfte. Der Unterschied harte zu weiche Seite ist meist 4 cpm. Das ist nicht super perfekt, aber beherrschbar beim bauen. Wenn man die Schäfte floed, geht es meist sehr gut.

Gruß
Michael

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Postby Gast » 21.05.2015, 12:24

Hallo Bagger Vance,


ich habe von Euch ein Holz 3 mit 12° Loft.

Da ist am Kopf eine Schraube, was kann man damit machen?

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Postby Moderator » 21.05.2015, 12:26

Holz 3 mit 12° hat es nicht gegeben. Nur Holz 2 mit 11° (2 Schrauben) und 12,5° (1 Schraube).

Mit den Schrauben (unterschiedliche Gewichte) justiert man das Schwunggewicht in Abhängigkeit von der Schaftlänge und kann bei der 2-Schrauben-Version tendenziell die Draw- und Fade-Eigenschaften des Schlägerkopfes beeinflussen.

Mike
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Apfel
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Postby Apfel » 26.05.2015, 15:46

Hallo Apfel

die Radix 4 sind ordentliche Schäfte.

Gruß
Michael
Hallo Michael,
habe mir Radix S4 angeschaut. In den Beschreibungen steht Ballflug hoch.
Ich würde eher für Ballflug Mittel tendieren.
Könntest du vieleichet andere gute Schäfte mit der mittleren Ballflugkurve im Gewichtsbereich unter 60 Gramm empfehlen.

Gruß
Apfel

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MW
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Postby MW » 26.05.2015, 18:59

Hallo Apfel,

die Mischung ist relativ schwer zu finden. Leicht bedeutet eher soft, weil die meisten Spieler, die leicht brauchen, auch mehr Ballflughöhe brauchen.

Ich such mal in den Datenbanken und schau, was ich finden kann.

Gruß
Michael

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ulim
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Postby ulim » 26.05.2015, 19:58

Wodurch generiert ein Schaft eigentlich unterschiedlich hohe Flugkurven? Würde mich mal interessieren und auch ob man dabei von bestimmten Treffmomentfaktoren ausgeht (z. B. kein Löffeln).

Ulrich

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MW
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Postby MW » 27.05.2015, 09:22

Hallo Ulrich,

von der Konstruktion her werden Schäfte einen höheren Ballflug produzieren, die im mittleren Segment und im Tipbereich etwas weicher sind. Interessanterweise hat das Mittelsegment einen höheren Einfluss auf die Flughöhe, während das untere Segment einen stärkeren Einfluss auf den Spin und die Rückmeldung hat.

Ein Löffler wird hier nur minimale Unterschiede sehen, da die Technikproblematik das Schaftverhalten überlagert. Allerdings wird er intuitiv auf das reagieren, was der Schaft an Gefühl vermittelt, so dass er mit Schäften, die eher hart in den unteren Teilen eines Schaftes sind, im Normalfall schlechter zurecht kommen wird, als mit etwas softeren Vertretern.

Gruß
Michael

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ulim
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Postby ulim » 27.05.2015, 15:53

Hm, sehr interessant, vielen Dank.

Dann bezieht sich wohl die klassische Flex-Angabe eher auf den unteren Teil des Schaftes und die klassische Kickpoint-Angabe auf den mittleren.

Ulrich

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Postby aPerfectSwing » 27.05.2015, 21:56

Hi,

aus der Praxis heraus ist es sehr wichtig die verschiedensten Biegekurven und auch Schaftgewichte zur Verfügung zu haben. Hauptaufgabe ist es, dass eine Schaft und Schlägerkopfkombination zum Schwung des Golfers passt.

Es bleiben als stimmige Option dann meist ein bis max. zwei Schäfte übrig. Nur dann kann man ggfs. noch einen etwas steileren/flacheren Abflugwinkel wählen. Der Effekt ist aber im Vergleich eher sehr gering.

Der Schwung sit hier maßgeblich und dafür gibt es die Möglichkeit der Loftanpassung.

Martin

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MW
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Postby MW » 28.05.2015, 09:56

Hallo Ulrich,

die klassische Flexangabe ist willkürlich vom Produzenten festgelegt und die Biegepunkt Angabe ebenso. Wenn man Schäfte verstehen lernen will, muss man sich mit Themen wie Frequenzprofil (Standardmethode der Tom Wishon Software) oder der EI-Profilerstellung (u.a. Russ Ryden) und Interpretation widmen. Alles andere ist Banane und birgt keinen Informationsgehalt.

Gruß
Michael

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Apfel
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Postby Apfel » 17.02.2016, 12:55

Hallo Apfel

die Radix 4 sind ordentliche Schäfte. Der Unterschied harte zu weiche Seite ist meist 4 cpm. Das ist nicht super perfekt, aber beherrschbar beim bauen. Wenn man die Schäfte floed, geht es meist sehr gut.

Gruß
Michael
Hallo Michael,
inzwischen habe ich unzählige Tests mit unterschiedlichen Schaftgewichten gefahren.
Radix S4 hat sich als zu leicht rausgestellt und ein 75 gr. Schaft als zu schwer.
Radix S6 mit 60gr fühlt sich sehr gut an und ist inzwischen mein Wunschgewicht.
Als eine alternative zu Radix S6 sehe ich noch ein Kujoh65I.
Würdest du mir Kujoh65I empfehlen? Wie ist er im Vergleich zur Radix?
Preislich ist Kujoh attraktiver.

Gruß
Apfel

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MW
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Postby MW » 17.02.2016, 16:29

Hallo Apfel,

Kujoh und Radix sind sich halbwegs ähnlich, wobei der Kujoh leider von der Qualität der Rohschäfte mehr "Pflege" beim Verbauen braucht. Bei Graphitschäften ist es leider oft: You get, what you pay for. Je günstiger der Schaft, desto eher ist die Qualität nicht ganz so berauschend. Wenn ich einen Satz mit Kujoh bauen, brauche ich etwa 30% mehr Zeit, um einen möglichst perfekten Frequenzgang zu erzeugen, als mit Radix oder UST Recoil. Die letztgenannten wären eine echte Alternative zum Radix. Preislich allerdings sehr ähnlich.

Gruß
Michael

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